539 – BEINSTELLEN

Wichtig: Wenn, nach Ansicht der Schiedsrichter, ein Spieler ohne jeden Zweifel seinem Gegner den Ball mit dem Stock wegnimmt und dabei die Ballkontrolle erlangt, so ist keine Strafe auszusprechen, wenn der Gegner bei dieser Aktion ins Stolpern gerät oder hinfällt.

  1. Ein plötzlicher Gegenstoss ist wie folgt definiert: Ein Spieler kontrolliert den Ball vollständig und hat keinen Gegenspieler mehr zwischen sich und dem gegnerischen Torhüter respektive zwischen sich und dem gegnerischen Tor, wenn der Torhüter entfernt wurde.
  2. Unter Ball kontrollieren versteht man den Fakt, dass ein Spieler den Ball mit dem Stock führt. Der Spieler kontrolliert den Ball nicht mehr, wenn eines der folgenden Ereignisse eintritt: Der Ball wird von einem anderen Spieler berührt, der Ball wird von der Ausrüstung eines anderen Spielers berührt, der Ball trifft das Tor, der Ball bleibt frei spielbar liegen..
  3. Die Schiedsrichter unterbrechen das Spiel erst wenn die angreifende
    Mannschaft nicht mehr im Ballbesitz ist.
  4. Hierbei ist die Position des Balls der entscheidende Faktor. Der Ball muss die Verteidigungszone vollumfänglich verlassen haben. Je nachdem, ob das Offside vorgängig aufgelöst worden war, kann diese die blaue oder die rote Linie sein. Nur wenn der Ball die Verteidigungszone in vollem Umfang
    verlassen hat, kann auf Penalty-Schuss oder Tor entschieden werden.
  5. Sinn dieser Regel ist es, die aussichtsreiche Torgelegenheit, die aufgrund des Foulspiels verloren ging, wieder herzustellen.

Zeichen für Beinstellen

a) Ein Spieler, der seinen Stock, ein Bein, einen Fuss, einen Arm, eine Hand oder einen Ellbogen in der Weise einsetzt, dass sein Gegenspieler aufgrund dieser Aktion ins Stolpern gerät oder hinfällt, ist nach Ermessen der Schiedsrichter mit einer der folgenden Strafen zu belegen:

  • kleine Strafe (2’) oder
  • grosse Strafe + automatische Spieldauerdisziplinarstrafe (5’+SPDD) oder
  • Matchstrafe (MS)

b) Ein Spieler, der einen Gegner mittels Beinstellen verletzt, ist nach Ermessen der Schiedsrichter mit einer der folgenden Strafen zu belegen:

  • grosse Strafe + automatische Spieldauerdisziplinarstrafe (5’+SPDD) oder
  • Matchstrafe (MS)

c) Eine kleine Strafe (2’) oder, nach Ermessen des Schiedsrichters, eine grosse Strafe + automatische Spieldauerdisziplinarstrafe (5’+SPDD) ist gegen jeden Spieler auszusprechen, der seine Füsse dazu einsetzt, einem Gegenspieler von hinten die Füsse wegzutreten. Diese Strafe ist zu verhängen, wenn dies mittels einer Kickbewegung geschieht oder indem dem Gegner von hinten das Bein weggezogen wird.

  • kleine Strafe (2’) oder
  • grosse Strafe + automatische Spieldauerdisziplinarstrafe (5’+SPDD)

Hinweis: Beinstellen ist auch dann zu bestrafen, wenn ein Spieler im Fallen oder wenn er dem Boden entlang schlittert einem Gegner in die Füsse rutscht und diesen zu Fall bringt. Dabei spielt es keine Rolle, ob der fehlbare Spieler in irgendeiner Phase der Aktion den Ball berührt oder nicht.

d) Während eines plötzlichen Gegenstossens gilt: Wird einem Spieler, der sich ausserhalb seiner eigenen
Verteidigungszone befindet, den Ball kontrolliert und keinen anderen Gegner mehr vor sich hat, als den Torhüter von hinten das Bein gestellt und wird der gefoulte Spieler so um eine aussichtsreiche Torgelegenheit gebracht wird so ist wie folgt zu entscheiden:

  • Penalty Schuss

e) Wenn der gegnerische Torhüter das Spielfeld verlassen hat und einem Spieler, der den Ball kontrolliert und sich ausserhalb seiner Verteidigungszone befindet, das Bein gestellt wird, so ist auf Tor zu entscheiden.

Wichtig: Wenn, nach Ansicht der Schiedsrichter, ein Spieler ohne jeden Zweifel seinem Gegner den Ball mit dem Stock wegnimmt und dabei die Ballkontrolle erlangt, so ist keine Strafe auszusprechen, wenn der Gegner bei dieser Aktion ins Stolpern gerät oder hinfällt.