1-1-Situationen und Zweikämpfe ab U15

Besonderheiten und Einteilung der einzelnen Aktionen:

Angriffsphase:

  • Abschluss und Durchsetzung gegen die verteidigenden Spieler,
  • Individuelle Taktiken der Überwindung eines verteidigenden Spielers (z. B. durch Durchspielen, Umspielen, Dribbeln usw.)
  • Freispielen trotz eines verteidigenden Spielers mit Hilfe einer bestimmten Ballführung (z. B. Ziehen oder Schieben).

Abwehrphase:

  • Den Ball erkämpfen und unter die eigene Kontrolle bringen.
  • Den Gegner am Vorrücken mit dem Ball zur Spielfeldmitte hindern.
  • Den gegnerischen Angriff verlangsamen.
  • Die richtige Verteidigungsposition einnehmen (in der Regel zwischen dem Gegner mit Ball und dem eigenen Tor – Gleichzahlsituation).
  • Nicht auf Täuschungen des Gegners eingehen – konsequent den Körper des Gegners mit dem eigenen Körper und den Stock des Gegners mit dem eigenen Stock decken (den Manövrierraum des angreifenden Gegners ausschalten).

Bei der Konzeption der Übungen muss der körperliche Zustand der Spieler berücksichtigt werden. Diese können im Unterschied zu Teams von älteren Schülern, des Nachwuchses, der Junioren oder Männer nicht über das gesamte Spielfeld trainieren. Die Übungen sollten kurz und schnell sein, und es sollte Wert darauf gelegt werden, dass die Spieler auf die gerade trainierte Handlung konzentriert bleiben. Es empfiehlt sich, hohe Spielerzahlen oder Haufen zu vermeiden und die Übungen stets beiderseitig zu trainieren (Vorhand, Rückhand).

Allgemeine Empfehlungen für das Trainieren von 1-1-Situationen

  • Die Übung beginnt stets mit einem Schuss zum Torwart (sofern nicht in Gruppen oder ohne Torwart gearbeitet wird). Ziel ist es, den Torwart ins Spiel einzubinden und mehr Wiederholungen der jeweiligen Spielaktivität der angreifenden Spieler zu erreichen.
  • Das Training in solchen Spielfeldräumen durchführen, in denen Angriffsaktivitäten mit hoher Frequenz auftreten (Spielfeldecke, entlang der Banden, um den Schusskreis, am Übergang ins Angriffsdrittel usw.).
  • Räumlichen und zeitlichen Druck auf die Spieler ausüben.
  • Wachsenden Widerstand anwenden und diesen auf geeignete Weise modulieren (sowohl bei offensiver als auch bei defensiver Perspektive der 1-1-Situation).
  • Den verteidigenden Spielern beibringen, sich richtig auf den Gegner aufzubinden, unabhängig vom jeweiligen Raum der Aktion.
  • Durch das Umdrehen oder Wegnehmen des Stocks des verteidigenden Spielers kann der Schwierigkeitsgrad moduliert werden (dies kann auch als Technik angewendet werden, um die Aufmerksamkeit des Verteidigers auf den Körper des Gegners zu lenken).
  • Die Aktion nicht beim ersten Ballverlust beenden (die angreifenden Spieler versuchen, die Aktion zu Ende zu führen oder den Ball erneut zu erringen, der verteidigende Spieler versucht, den Ball gegebenenfalls zu spielen).

Entscheidende Faktoren

Schlüsselfaktoren für den Erfolg der individuellen Angriffstaktik:

  • Beschleunigung;
  • Kopf, Augen oben – nicht zu Boden blicken (wichtig für das Lesen des Spiels);
  • Ballführung vom Spieler und der Stelle aus (an den Ort, auf den die Aktion selbst oder Ausführungsabsicht abzielen);
  • den Ball mit dem Körper oder den Beinen abdecken oder abblocken;
  • Täuschungen und Finten zur Verwirrung des Gegners.

Schlüsselfaktoren für den Erfolg der individuellen Verteidigungstaktik:

  • Richtig gewählte Deckung des ballführenden Spielers.
  • Richtig gewählte Enge der Deckung.
  • Lesen des Spiels der übrigen gegnerischen Spieler und der eigenen Mitspieler.
  • Komplexer Einsatz des Schlägers und des Körpers (der Stock blockt den Stock des Gegners ab, der Körper ist zwischen dem Körper des angreifenden Spielers und dem eigenen Tor).
  • Nicht auf die Armhaltung des ballführenden Spielers und eventuelles Antäuschen oder Finten reagieren (Rat: „Der Körper spielt den Körper, der Schläger den Schläger. Der Ball rollt schwerlich von allein bis ins Tor.“).

Aufgaben des angreifenden Spielers:

  • Ziel ist es, den Ball zu kontrollieren, das gegnerische Tor zu bedrohen und so den Verteidiger zum Attackieren zu zwingen.
  • Wenn der Verteidiger den angreifenden Spieler in der Mittelzone attackiert, müssen Tempowechsel bzw. Richtungswechsel erfolgen, um den Verteidiger zu umgehen bzw. den Ball mit dem Körper abzudecken.
  • An der blauen Angriffslinie muss die Situation gelesen werden, falls sich der Verteidiger in die Verteidigungszone zurückzieht, empfiehlt es sich, direkt auf das Tor zuzuhalten. Wenn der Verteidiger langsam ist, muss er umgangen und der Ball mit dem Körper abgedeckt bzw. ein langes Dribbeln versucht werden.
  • Bei verschiedenen Bewegungsrichtungen und Tempi nötigt der angreifende Spieler den Verteidiger, verschiedene Arten der Verteidigung zu erwägen, und dies verzögert seine Reaktionen und verschafft dem Angreifer einen Vorteil.

Welche Elemente und Fertigkeiten sollten Spieler der Altersklasse U12 lernen?

  • Ballführung in Bewegung auf beiden Keulenseiten und mit erhobenem Kopf.
  • Ballabdeckung in Bewegung auf beiden Keulenseiten und mit erhobenem Kopf.
  • Den Gegner stets von der richtigen Seite und mit dem richtigen Tempo angehen (verteidigender Spieler).
  • Das Spiel unter dem Gesichtspunkt der Position sowie des Stocks des Gegners lesen und die richtige Technik des Freispielens zu wählen (angreifender Spieler).
  • Den Spieler zu einem gesunden Selbstvertrauen und dem Wechsel verschiedener Varianten des Freispielens mit Ball führen.

Beim Trainieren des Zweikampfes berücksichtigen Sie als Trainer bitte stets, dass die Spieler neue Fertigkeiten und Techniken nach und nach durch die eigenen Fehler lernen, die sie beim Training und beim Spiel machen. Nur die wenigsten Spieler werden neue Fertigkeiten praktisch sofort im Spiel anwenden können. Achten Sie daher auf eine angemessene Kommunikation, besonders dann, wenn die Spieler bei dem Versuch scheitern, die Fertigkeit bei gegnerischem Widerstand zu realisieren. Eine positive Motivation seitens des Trainers spielt hier eine große Rolle. Kein Spieler will und braucht zu hören, dass ihm eine bestimmte Aktion gerade nicht geglückt ist, das weiß er selbst unterbewusst wie auch bewusst. Der Spieler braucht den Trainer als Partner, der ihm den Weg zur Überwindung des jeweiligen Hindernisses weist.

Siehe auch 1-1 Situationen Tabelle

Dieser Text entstand im Rahmen der Abschlussarbeit des Studiums B, Lizenz von Adam Kovařík.

Korrektur, Anpassungen und Ergänzungen: Martin Komárek.