Übungsarten/ methodisch-organisatorische Formen

Man unterscheidet:

  • Bewegungsspiele,
  • Vorbereitungsübungen (I. und II. Typ),
  • Spielübungen (I. und II. Typ),
  • Vorbereitungsspiele

Bewegungsspiele

Es handelt sich um Bewegungsaktivitäten der einfacheren Art, wie zum Beispiel:

  • Stafetten-Wettkämpfe,
  • Fangspiele,
  • Wettbewerbe mit kämpferischem Charakter,
  • kleine Bewegungsspiele usw.

Sie werden vor allem genutzt zum Trainieren von:

  • Bewegung des Spielers ohne Ball und Täuschbewegungen,
  • Entwicklung der Bewegungsfähigkeiten,
  • Entwicklung der Schnelligkeit von Reaktionen,
  • Aneignung der Führung des Hockeyschlägers und des Balles auf der Grundstufe der Spielaktivitäten des Einzelspielers.

Bewegungsaktivitäten werden meistens im Vorbereitungsteil der Trainingseinheit eingeplant.

 

Vorbereitungsübungen

sind gekennzeichnet durch:

  • Nichtvorhandensein eines Gegners sowie vorgegebene, relativ invariable äußere situative Spielbedingungen (Vorbereitungsübungen des I. Typs). Sie haben also eine präzise Organisation und eine Ordnung, sie können als Wettbewerb durchgeführt werden.
  • Der Schwierigkeitsgrad der Übung kann durch Veränderung der invariablen, genau definierten äußeren Bedingungen zu variablen Bedingungen erhöht werden (Vorbereitungsübungen des II. Typs).

Z.B. können wir eine einfache Kontrolle und eine einfache Art des Zuspielens des Balles auf eine vorgegebene Weise zu zweit im Stand ablösen durch eine beliebige Art des Zuspielens und der Ballkontrolle zu zweit in Bewegung.

Vorbereitungsübungen wenden wir vor allem beim Trainieren und der Perfektionierung der technischen Seite der Spielaktivität an, denn sie ermöglichen es dem Spieler, sich voll zu konzentrieren und eine bestimmte Fertigkeit ohne störende Eingriffe des Gegners in vom Trainer vorgegebenen Bedingungen wiederholt zu üben (z. B. mit dem Tempo, das der Stufe der Technik und der Fertigkeiten des Spielers entspricht).

Vorbereitungsübungen mit dem Schläger können auch zum Aufbau der Kondition oder einer guten Beherrschung der Stocktechnik dienen. Bei den jüngsten Altersklassen sind sie den Spielübungen vorzuziehen.

Vorbereitungsübungen entwickeln im Allgemeinen die Kondition und Technik der sportlichen Leistung des Einzelnen.

 

Spielübungen

sind gekennzeichnet durch:

  • Vorhandensein eines Gegners.
  • Durch vorgegebene Spielbedingungen (diese ermöglichen Wiederholungen ein- und derselben Lösung einer bestimmten Spielaufgabe oder Situation, und zwar mit der Vorgabe, dass die gegnerische Aktivität genau definiert ist und sich der Spieler mehr auf die Art der Durchführung sowie die zentralen Schritte konzentrieren kann = Spielübung des I. Typs).
  • Durch beliebig veränderliche Spielbedingungen (diese ermöglichen Wiederholungen von Lösungen zeitlich und räumlich beschränkter und unterschiedlich zusammengesetzter Spielsituationen und Match-Phasen unter variablen Bedingungen = Spielübung des II. Typs).

Z.B. eine vom Trainer vorgegebene Art einer Aktion 2 – 1 mit Spielerwechsel (durch Kreuzen) kann durch eine Lösung der Aktion auf beliebige (kreative) Weise ersetzt werden.

Wenn der Trainer die technische Seite der Aktivitäten durch Spielübungen perfektionieren und entwickeln will, wird vor allem keine Belastung herbeigeführt. Falls der Trainer beabsichtigt, bestimmte motorische Fähigkeiten unter Spielbedingungen zu entwickeln, muss er die Spielübungen so organisieren, dass die Intensität und Länge der Belastung der angestrebten bioenergetischen Zone entsprechen, die für die Entwicklung der jeweiligen motorischen Fähigkeit notwendig ist (Technik und Taktik spielen in diesem Fall eine untergeordnete Rolle).

Grundlegend ist in beiden Fällen die schöpferische Fähigkeit des Trainers, die Spielübung so zu organisieren, dass die Ausführung mit den vorgegebenen Prioritäten und Zielen des Trainings im Einklang steht, was bei Spielübungen wesentlich komplizierter ist als bei Vorbereitungsübungen (Vorhandensein eines Gegners – mehr veränderliche Varianten und Lösungen).

Vorbereitungsspiele 

sind gekennzeichnet durch:

  • Vorhandensein eines Gegners,
  • Zusammenhängender Spielvorgang, der eine Perfektionierung der Hockeyfertigkeiten unter Bedingungen ermöglicht, die identisch oder sehr ähnlich sind wie die eines Matches.
  • Wechsel von Angriffs- und Verteidigungsphasen, also auch Veränderungen der Spielerfunktionen. Die Zahl der Spieler oder Mannschaften sowie die Spielfeldgröße, die Dauer der Belastung und der Erholung können je nach den Zielen der Trainingseinheit angepasst werden. Auch können die Regeln des Vorbereitungsspiels so abgeändert werden, dass die Frequenz der Aktivitäten, die unter matchähnlichen Bedingungen perfektioniert werden, erhöht wird.

Wenn z. B. bei einem Trainingsspiel das Anspiel im Hinblick auf die Deckung der Spieler nach dem Anspielen des Balles sowie deren Koordination und Kommunikation geübt werden soll, kann die Regel eingeführt werden, dass das Spiel nach 15 Minuten endet und der Ball von dem am nächsten gelegenen Einwurf-Punkt eingeworfen wird, bei dem das neue Spiel beginnt.

Vorbereitungsspiele können eingeteilt werden in:

  • Spiele mit einer Rückkehr in die Ausgangsposition,
  • freie Vorbereitungsspiele.

Die Intensität der Belastung wird unter anderem von den vorgegebenen Bedingungen beeinflusst:

  • Anzahl der Spieler pro Mannschaft,
  • Größe des Spielfeldes,
  • Zahl und Größe der Tore,
  • Zahl der Bälle.

Die Auswahl und das Verhältnis dieser Übungen und Spiele hängen von der Altersklasse, der Leistungsfähigkeit der Spieler, der Situation und dem Zustand des Teams sowie den äußeren Bedingungen (Wettkampfperiode oder Zyklus) sowie vor allem von den Zielen ab, die erreicht werden sollen.

 

Typen von Trainingseinheiten

  • Trainingseinheiten mit Übungscharakter = Es handelt sich um Trainingseinheiten, die vorwiegend auf die Einübung bzw. Aneignung von neuen Spielfertigkeiten ausgerichtet sind, und zwar vor allem von deren technischer Seite, in geringerem Maße aber auch der taktischen Seite (es erfolgt keine gezielte Entwicklung der motorischen Fähigkeiten).
  • Trainingseinheiten zur Perfektionierung = Es handelt sich um Trainingseinheiten, die vor allem auf die Vervollkommnung bereits angeeigneter Fertigkeiten sowie von deren technischer und taktischer Seite unter spielähnlichen Bedingungen ausgerichtet sind (gleichzeitig kann selbstverständlich auch eine gezielte Entwicklung der motorischen Fähigkeiten erfolgen).
  • Konditionstraining = vorwiegend auf die Entwicklung der motorischen Komponente (durch spezielle oder nicht spezielle Mittel) ausgerichtete Trainingseinheiten.
  • Trainingseinheiten zur Regeneration = Diese dienen am Tag nach einem Match zur Beschleunigung des Erholungsprozesses.
  • Trainingseinheiten zur Information = außerordentliche Trainingseinheiten, die z. B. dann gehalten werden, wenn sich ein neuer Trainer mit der sportlichen Seite einer Gruppe und deren Spielern bekannt macht, bei denen er neu antritt.