UNIT: Schusstraining

Beitrag zur Stocklänge siehe hier

Das Schießen gehört zu den Basisfertigkeiten des Einzelspiels. Es ist für die Entwicklung des Spiels bedeutsam, denn erst bei erfolgreich beherrschter Schusstechnik bzw. erfolgreich beherrschtem Abschluss kann ein Tor erzielt werden. Das Schießen ist nicht als primäre oder isolierte Fertigkeit zu betrachten, sondern es muss stets im Kontext des Spiels und mit dem Ziel einer möglichst effektiven Anwendung im Spiel erworben und eingeübt werden.

Zu diesen Ausführungen gibt es ein Videos:

Video Handgelenk Schuss

Video Slapshot

Was ist vor dem Trainieren des Schießens zu beachten? – Überschrift auf blauem Feld

Vor dem eigentlichen Trainieren des Schießens muss man sich aufmerksam dem Stock zuwenden, besonders in der Altersklasse U9 und darunter; dabei geht es um den Griff und andere Teilaspekte, die beim Aufbau der technischen Grundlagen des Schießens zu schlechten Angewohnheiten führen oder die Entwicklung dieser Fertigkeit deutlich verzögern können.

Der Stockgriff ist sowohl für die Ballführung als auch für den Schuss äußerst wichtig.

Empfohlene Erklärungen für beginnende Spieler:

                Oberhand = festes Schließen

                Unterhand = wechselnd lockeres Schließen, bewegt sich auf und ab

Grundstellung des Spielers = der Griff wird ungefähr in Schulterbreite angesetzt, die Ellbogen bewegen sich frei, der Ball wird vor dem Körper in alle Richtungen geführt, die Knie sind mäßig gebeugt, der Rumpf und der Kopf sind aufrecht.

Aspekte des Schiessens

Das Schießen ist wegen der Verknüpfung mehrerer spezifischer Bewegungen und Schritte eine technisch sehr anspruchsvolle Aktion. Der Erfolg des Abschlusses wiederum ist für die Entwicklung des Spiels von zentraler Bedeutung. Folgende Aspekte haben Einfluss auf ein erfolgreiches Schießen:

  • technische Aspekte (stabile Beherrschung aller Schusstechniken im richtigen Zeit- und Raumkontext, bei richtiger Ballposition und Wahrnehmung der Spielsituation);
  • konditionelle Aspekte (Entwicklung des Schnelligkeit und Kraft des Spielers mit Betonung auf größtmöglicher Kraft) – dies hängt teilweise vom Gewicht und der Körpergröße des Spielers ab;
  • taktische Aspekte (resultieren aus dem Lesen des Spiels, einer richtigen und schnellen Bewertung der jeweiligen Situation bzw. einer richtigen Wahl der Schusstechnik) – danach kann das Schießen eingeübt werden:
    – auf das Dribbeln folgend oder aus dem Dribbeln;
    – auf kleinem Raum oder unter Zeitdruck;
    – im Kontakt mit oder unter Druck des Gegners,
    – nach einem Antäuschen oder einem angedeuteten Schuss.
  • mentale Aspekte (psychische Aspekte) – z. B. in angespannten Situationen.

Vereinfacht kann aus der Perspektive des Spielers festgestellt werden, dass ein wirksamer Schuss von folgenden Faktoren abhängt:

  • Technik;
  • Präzision;
  • Tempo (Kunst, unter Druck oder in einer Notlage zu schießen);
  • Vielseitigkeit (Beherrschung aller Arten des Schießens und deren richtige Anwendung).

Aus methodischer Sicht sind 4 Phasen des Schießens zu unterscheiden:

  1. Ausholen (Der Stock wird gegen die spätere Schussbahn des Balls geneigt);
  2. Schwung (bis zum Moment der Berührung der Keule und des Balles);
  3. Interaktion (Einwirkung der Keule auf den Ball);
  4. Ausstrecken (die Keule gelangt möglichst weit in Richtung Ballbewegung).

Trainingsmethodik

Beim Trainieren mit Anfängern beginnen wir stets mit einem Schuss mit kurzem Schwung. Nach der Einleitungsphase ist stets ein präzises Vormachen nötig (eine verbale Beschreibung reicht nicht), wobei eine große Zahl von Wiederholungen wünschenswert sind. Es empfiehlt sich, das Training an der Bande und mit klar definierten Zielen in Form von Autoreifen, Hindernissen, Aufklebern (z. B. Comic-Figuren) zu beginnen oder auch die Reklame an der Bande oder den Stock des Trainers mit veränderlichen Lagen zu nutzen.

Methodische Reihenfolge beim Einüben der Schusstechnik:

  • Präzises Vormachen (ev. Video) durch den Trainer;
  • Trainieren des Schießens im Stand auf ein Ziel (am besten an die Bande und mit vielen Wiederholungen);
  • Trainieren des Schießens im Stand auf das Tor;
  • Trainieren des Schießens aus der Bewegung (am besten an die Bande und mit vielen Wiederholungen);
  • Trainieren des Schießens aus der Bewegung zum Tor;
  • nach einem Zuspiel (zuerst nach der Ballkontrolle, erst dann Schüsse ohne Vorbereitung);
  • Attackieren (Abschluss auf kleinem Raum im Torbereich);
  • wiederholtes Schießen;
  • Schießen unter Druck (z. B. in Gestalt eines zurückkehrenden oder eines attackierenden Gegners).

Schon von den ersten Schritten an sollte beim Trainieren das Schießen auf ein Ziel geübt werden. Der Grund hierfür ist die Entfaltung von Angewohnheiten und Stereotypen bei den Spielern, die lernen sollen, ein Ziel in Gestalt einer freien Stelle im Tor zu suchen und darauf zu zielen.

In den höheren Altersklassen U13 und U15 können ins Training auch Aktionen nach einem Schuss eingeplant werden, wie:

  • Ballkontakt;
  • Attackieren;
  • Abschirmen des Torwarts.

Diese Elemente entscheiden im modernen Hockey das Spiel, sie knüpfen thematisch an das Training der Durchsetzungsfähigkeit des Spielers auf kleinem Raum bzw. unter großem gegnerischen Druck an. Diese Elemente können jedoch erst nach dem Erwerb aller grundlegenden Schusstechniken angesetzt werden.

Beschreibung der einzelnen Schusstechniken

Schießen mit Schwung im Stand – Der Spieler steht in einem Winkel von 45 Grad zum Tor, den Ball hinter der Körperachse, der Oberkörper rotiert beim Schießen, der Schwerpunkt wird etwas abgesenkt, das Gewicht auf das vordere Bein verlagert – das vom Schläger weiter entfernte Bein, die Schießbewegung wird zu Ende geführt.

Schießen mit Schwung und Schlagen des Balles – Der Spieler steht in einem Winkel von 45 Grad zum Tor, den Ball hinter der Körperachse, der Oberkörper rotiert beim Schießen, der Schwerpunkt wird ein wenig abgesenkt und das Gewicht auf das vordere Bein verlagert – das vom Ball weiter entfernte Bein; der Ball wird mit dem Schläger leicht verschoben, ungefähr auf die Ebene der Körperachse, dann folgt ein kurzer Schlag auf den Ball, danach wird die Schlägerkeule wieder in Stellung gebracht.

Schießen in Form eines Golfschlages im Stand – Der Spieler steht nahezu seitlich zum Tor, den Ball an der Körperachse, er holt bis auf Schulterhöhe aus und überträgt beim Schuss das Gewicht auf das vordere Bein – das weiter vom Schläger entfernte Bein, ein leichtes Vorbeugen beim Schlag auf den Ball, ein Schlag auf die Spielfeldfläche ca. 15-25 cm vor dem Ball (auf den Kunststoffboden auf Asphalt weniger), die Schießbewegung wird zu Ende geführt.

Schießen über die Hand – der Spieler steht seitlich zum Tor, die Beine in Schulterbreite gegrätscht, der Ball ist hinter der Mittelspur des Spielfeldes, beim Schießen rotiert der Oberkörper, der Schwerpunkt wird leicht abgesenkt und das Gewicht auf das vordere Bein verlagert – das Bein näher am Schläger, die Schießbewegung wird zu Ende geführt. Bei einem Schuss an einem gegnerischen Spieler vorbei deckt der Spieler den Schuss durch die Stellung des vorderen Knies und der Schulter ab.

Schießen mit Schwung aus dem Laufen – Der Spieler läuft frontal auf das Tor zu, beim Schießen geht der Ball von hinter der Körperachse aus, vorne ist das Bein näher am Schläger, die Schießbewegung wird zu Ende geführt.

Schießen durch einen Golfschlag aus dem Laufen – Der Spieler läuft frontal auf das Tor zu, kleine Verlangsamung, den Ball leicht vorwärts und in Richtung des Spielers treiben, Ausholen und Gewichtsverlagerung bei der Rotation auf das vordere Bein, Koordination der Bewegung, Schlag auf die Spielfeldfläche ca. 15-25 cm vor dem Ball (auf den Kunststoffboden, auf Asphalt weniger), Zu-Ende-Führen der Schießbewegung.

Nutzung der elastischen Eigenschaften bei einem Golfangriff – Versuche haben gezeigt, dass sich bei einer Nutzung der Elastizität des Hockeyschlägers – Schlag auf die Spielfeldfläche ca. 20-25 cm vor dem Ball – die Geschwindigkeit des Balles um ca. 20-30 km erhöht.