Unit: Bewegungsspiele auf kleinem Raum U12 und U9

Bewegungsspiele setzen wir je nach der gewählten Spielform zur Entwicklung der motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie der Verbesserung der Kooperation im Team ein. Bei den Bewegungsspielen werden auch die sozialen Bindungen und Beziehungen zwischen den einzelnen Spielern verbessert. Einfach das richtige Bewegungsspiel für Ihr Team auswählen, alle Spieler einbinden und sie spontan zur Kooperation miteinander hinführen. Auch die psychische Auswirkung des Spiels auf die Spieler ist zu bedenken.

Das Spiel sollte stets positive Gefühle wecken, die Spieler beziehen diese vor allem aus der Befriedigung durch die Bewegung, der Zusammenarbeit mit den übrigen Spielern, dem Spiel an sich sowie gegebenenfalls aus einem Sieg. Wie bei jedem Spiel finden wir jedoch auch negative Gefühle bei den Spielern vor (z. B. Enttäuschung, wenn der Spieler nicht ins Spiel einbezogen wird, sich beim Spielen nicht verwirklichen kann, nicht die nötigen Fertigkeiten für eine aktive Mitwirkung am Spiel besitzt oder verliert). Negative Gefühle eliminieren wir möglichst, indem wir ins Spiel eingreifen oder es korrigieren, also z. B. durch eine Änderung der Regeln, eine Modifizierung des Spielverlaufs, die Beendigung des Spiels oder die Wahl eines anderes Spiels.

 

Wichtige Parameter für die Durchführung von Spielen auf kleinem Raum (auf kleiner Übungsfläche) in der Altersklasse U12 und mit jüngeren Gruppen

Raum

Die Abgrenzung der Spielfläche oder des Raumes ist ein zentraler Parameter bei Bewegungsspielen. Dieser Faktor beeinflusst die Ausrichtung des Bewegungsspiels. Sie können entweder mit allen Spielern zusammen oder in mehreren parallelen kleineren Gruppen oder Paaren auf kleinem Raum spielen. Das Spiel kann auch auf einem kleinen Raum begonnen werden, der allmählich vergrößert oder umgekehrt verkleinert wird.

Zur Kennzeichnung der Spielfläche können Markierungen, Kegel, Hockeyschläger, Tore oder bereits auf der Spielfläche vorhandene Linien verwendet werden. Es ist von Vorteil, außer der Größe auch mit der Form der Spielfläche zu arbeiten, denn diese wirkt sich wesentlich auf die Entwicklung der räumlichen Orientierung der Spieler aus (Quadrat, Rechteck, Dreieck, Kreis usw.).

 

Dauer

Kinder halten es nicht durch, ein- und dasselbe Spiel längere Zeit zu spielen. Bewegungsspiele sollten daher nicht länger als 5 Minuten dauern. Das Spiel muss nicht alle 5 Minuten vollständig geändert werden, doch es muss zumindest abgewandelt oder mit neuen Elementen und Variationen versehen werden. Ein Block von Bewegungsspielen kann dennoch relativ lang dauern. Bei den Altersklassen U11 und U9 bewirkt das sog. „Spielmodell“ des Trainings größere Aufmerksamkeit, Motivation sowie eine breitere Entwicklung der Fertigkeiten der Spieler.

 

Einsatz von Bewegungsspielen bei den verschiedenen Altersklassen

  • Minivorbereitung und Vorbereitung – Bewegungsspiele sollten ein fester Bestandteil des Trainings sein. Beim Training an vorgegebenen Standorten, das für diese Altersklasse empfohlen wird, sollte mindestens ein Standort als Spiel konzipiert sein. Bewegungsspiele sollten auch im Einführungsteil des Trainings sowie bei Trainings außerhalb des Hockey-Spielplatzes ausgiebig praktiziert werden.
  • Jüngere Schüler und ältere Schüler – Bewegungsspiele haben eher eine ergänzende Funktion, und sie werden vorwiegend im Einführungsteil des Trainings und beim Training außerhalb des Hockey-Spielplatzes praktiziert.
  • Nachwuchs, Junioren und Erwachsene – mit zunehmendem Alter werden Bewegungsspiele sowie Spiele allgemein weniger praktiziert. Doch das heißt nicht, dass die Spiele nicht den erforderlichen Trainingseffekt bringen würden. Die Spiele für diese Gruppe müssen richtig konzipiert werden, damit sie intensiv genug und für die älteren Spieler auch fordernd genug sind, damit sie also „Spaß machen“ und die Spieler voranbringen. Die emotionale Seite und der Einsatz genießen höchste Priorität.

Arten von Bewegungsspielen

Es gibt nicht die einzige richtige Einteilung, sondern eine Vielzahl möglicher Klassifizierungen von Bewegungsspielen und mehrere grundlegende Typologien. Bewegungsspiele können nach den Aktivitäten klassifiziert werden, die bei einem konkreten Spiel jeweils ausgeführt werden – Fangen, Werfen, Abschlagen, Laufen, Stoßen usw., oder aber nach der zu entwickelnden motorischen Fähigkeit, den Hilfsmitteln (ohne/mit), der Dauer usw.

Man kann 6 Grundtypen von Bewegungsspielen benennen:

 

1) Fangen

Fangen ist eines der Spiele, bei denen der Raum den gesamten Spielverlauf beeinflusst. Wenn man ein Training mit Fangen auf relativ kleinem Raum und mit einer optimalen Zahl von Fängern beginnt (ca. 1 Fänger auf 5 Spieler), kann ein ein nahezu optimales Aufwärmen der Körper aller Spieler erzielt werden. Die Spieler können sich nicht verstecken, denn der Raum für das Spiel ist klein, sodass sie sofort entdeckt würden, gleichzeitig können sie aber auch nicht Strecken von etwa 20 m bei voller Geschwindigkeit laufen, was für einen nicht aufgewärmten Körper gefährlich wäre – es könnte zu Muskelverletzungen kommen. Durch die Paarbildung kann eine Verlangsamung der Spieler erzielt werden, alles geht plötzlich langsamer, und die Spieler entwickeln kein so großes Tempo, außerdem erhält das Spiel zusätzlichen Wert durch die Verbesserung der Kommunikation und der Reaktion auf die Mitspieler.

Beispiele:

Schwänze – jeder Spieler steckt sich ein Trikot oder ein aufgerolltes Springseil als Schwanz an. Die Spieler versuchen möglichst viele Schwänze zu sammeln. Wer um seinen Schwanz gebracht wird, erhält gegen eine leichte Strafe (z. B. 5 Kniebeugen, 5 Hampelmänner oder andere leichte Übungen) einen neuen. Wer am Ende des Spiels die meisten Schwänze hat, ist Sieger. Ein Vorteil dieses Spiels besteht darin, dass alle Spieler gleichzeitig mitmachen und ungefähr gleich stark gefordert werden.

Varianten und Abwandlungen:

– Alle haben einen Schwanz, nach dem Herausreißen macht der Spieler seine „Hampelmänner“, steckt sich den Schwanz wieder an und spielt weiter (jeder hat also immer seinen „Schwanz“).
– Nur die Hälfte der Spieler hat einen Schwanz, man spielt auf Zeit, wer nach einer bestimmten Zeit keinen Schwanz hat, muss eine bestimmte Übung machen.

Cluster – das klassische Fangspiel; der Fänger fängt einen anderen, dann fangen sie zusammen als Paar weiter, verbinden sich zu einer Dreiergruppe und bilden schließlich eine Vierergruppe; diese spaltet sich in Zweiergruppen, und dieser Reigen wiederholt sich ständig. Sobald eine Vierergruppe entsteht, spaltet sie sich in Paare. Es handelt sich um eine anspruchsvollere Variante des klassischen „Fangens“. Die jüngeren Altersklassen werden einige Zeit brauchen, um sich an das Aufspalten zu gewöhnen. Ein günstiger Nebeneffekt ist die Kommunikation zwischen den Spielern. Andere Varianten können dadurch entstehen, dass der Trainer die Anzahl der Spieler, bei der sich die Gruppe aufspaltet mit Blick auf das Alter der Spieler ändert.

Frost – das ist das bekannteste und beliebteste Fangspiel. Es beruht wiederum auf dem Fangen. Der Gefangene „erstarrt“ und wartet darauf, dass ihn ein Mitspieler erlöst. Dieses Spiel ist für den Fänger sehr anspruchsvoll, er kann den Gefangenen nicht einfach abgeben und sich Erleichterung verschaffen. Bestimmen Sie stets mehrere Fänger, improvisieren Sie mit dem Spielverlauf. Mögliche Probleme: wenig Bewegung = wenige Fänger; fast alle sind „erstarrt“ = zu viele Fänger. Es muss immer das richtige Verhältnis gefunden werden.

Varianten dieses Spiels:

  1. Der Erstarrte macht eine bestimmte Übung, die Sie bei der Trainingseinheit üben wollen (z. B. in der Kniebeuge verharren, Dach, Liegestütz – obere Lage eines Beugestützes, auf allen Vieren usw.).
  2. Die Befreiung erfolgt nicht nur durch eine Berührung, sondern der Mitspieler macht irgendeine Übung, am besten eine leichte, wenig anspruchsvolle Übung. Es wird die Regel aufgestellt, dass der Spieler bei der Befreiung nicht „eingefroren“ sein darf. Dadurch wird ein weiterer Trainingseffekt erzielt.

2) Gruppenspiele

Bei diesen Bewegungsspielen geht es im Unterscheid zum Fangen auch um den Zusammenhalt und die Zugehörigkeit zur Gruppe und manchmal auch um verbale oder nonverbale Kommunikation.

Beispiele:

Burgverteidigung – Dieses Spiel ist auch unter der Bezeichnung „Stinkendes Ei“ bekannt. Die Übungsfläche wird durch eine Linie in zwei Hälften geteilt, die Kinder teilen sich auf zwei gleich große Gruppen auf. Jede Hälfte stellt einen Burgraum dar, den die Gruppe schützen soll. Jedes Kind hat einen Ball in der Hand (einen Tennisball, einen Schaumstoffball, eine Papierkugel – je nach Möglichkeit und Bedingungen), den es in die Hälfte des Gegners zu werfen versucht. Die Gegner versuchen, die Bälle zurückzuwerfen, und zwar alle Bälle, die in ihre Hälfte gelangen. Sie dürfen die Bälle stets nur einzeln zurückwerfen. Wichtig ist, dass die Kinder bei ihrer Gruppe in ihrer eigenen Hälfte bleiben, in der sie sich frei bewegen können. Nach einer bestimmten Zeit endet das Spiel, und es wird abgezählt, in welcher Hälfte mehr Bälle sind. Sieger ist die Gruppe, die weniger Bälle hat – sie hat ihre Burg besser verteidigt resp. hat weniger „stinkende Eier“ auf ihrem Gebiet.

Hol dir die Fahne – Die Aufteilung der Teams oder Mannschaften ist wie beim vorhergehenden Spiel. Das Ziel ist, den Kegel oder die Fahne oder das Trikot zu erlangen, das auf der Grundlinie oder im jeweiligen abgegrenzten Torraum der Teams liegt, und sich dabei nicht fangen zu lassen – bzw. nicht auf der gegnerischen Hälfte zu erstarren. Die gefangenen oder erstarrten Spieler können von einem Mitspieler durch eine Berührung befreit werden. Das Ziel ist, mit der Fahne auf die eigene Hälfte zu laufen. Variante: Auf jeder Hälfte ist irgendwo ein „Häuschen“ für die angreifende Mannschaft markiert.

Brücken – Die Spieler werden in Teams von je 4-6 Spielern aufgeteilt. Sie stehen Schulter an Schulter nebeneinander, dann gehen sie in die Position eines Liegestützes oder einer Rumpfbeuge und verharren so. Der erste Spieler hat eine Scheibe/ein Trikot/einen Ball, also irgendeinen Gegenstand, den er mit einer Hand halten kann, und reicht diesen unter dem Körper dem nächsten weiter, dieser gibt ihn wieder weiter. Wenn der Gegenstand am Ende anlangt, sprintet der Letzte zum Anfang und gibt den Gegenstand wieder unter dem Körper weiter. Das Spiel endet, wenn der erste Spieler an den Anfang zurückkommt. Nebeneffekt: Stabilitätstraining des Rumpfes – achten Sie auf eine gerade Haltung des Rumpfes, es ist besser, sich gerade zu halten als durchzubiegen.

 

3) Psychomotorische Spiele

Bewegungsspiele müssen nicht immer nur auf Bewegung abgestellt sein, sondern sie können auch bestimmte emotionale Ziele verfolgen, zum Beispiel eine Bewusstmachung dessen, was man erlebt, was man will, wer man ist oder wer die Freunde sind. Bei solchen Spielen geht es nicht um eine allzu intensive Bewegung, sie sind in der Regel ruhiger, oft werden sie zum Aufbau von Beziehungen und Bindungen zwischen den Kindern genutzt.

Beispiele:

Moleküle – Alle Spieler sind „Atome“, die sich frei in einem einer abgesteckten Fläche in bestimmter Weise bewegen (Gehen, Laufen, Springen auf einem Bein usw.). Auf Zuruf des Trainers müssen sie zahlenmäßig gleiche „Moleküle“ bilden. Wer sich nicht in ein Molekül einfügt, hat eine kleine Strafe abzuleisten (z. B. 3 Kniebeugen, Sprünge, Hampelmänner usw.).

Goalball – Ein Spiel zur Übung der räumlichen Orientierung. Es werden Mannschaften von 3-4 Spielern gebildet. Allen werden die Augen verbunden. Es werden relativ große Tore abgesteckt, zum Beispiel über die Breite des Turnsaales. Die Spieler versuchen, dem anderen Team durch einen Wurf ein Tor zu schießen. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich, im Knien zu spielen und einen weichen Ball zu benutzen.

 

Minenfeld – Das Spielfeld oder eine kleinere, abgesteckte Fläche wird mit Kegeln, Scheiben oder anderen Hindernissen „besät“. Der erste Spieler eines Paares hat verbundene Augen, der zweite hält sich an ihm fest und führt ihn mit verbalen Anweisungen oder durch Berührungen über dieses Feld. Abwandlungen: Dreier- oder Vierergruppen, Ausführung innerhalb einer bestimmten Zeit, Führung ausschließlich durch verbale Anweisungen oder Berührungen. Der Mehrwert dieses Spiels besteht in der Verbesserung der Kommunikation und des Vertrauens zwischen den Spielern.

 

4) Lauf- und Stafettenspiele

Auf Bewegung und Wettbewerb ausgerichtete Bewegungsspiele. Sie entfalten die natürliche Wettbewerbsfreude der Kinder, lehren sie, wie man siegt, aber auch, wie man verliert. Diese Spiele entwickeln hauptsächlich die Schnelligkeit, den Start, Richtungsänderungen sowie die Geschicklichkeit insgesamt, aber sie fördern vor allem auch die Kooperation der Kinder untereinander.

Beispiele:

Fasst den Dieb – Die Spieler werden in 3-4 Mannschaften eingeteilt, die im Idealfall gleich groß sind. Jede Mannschaft hat ein eigenes „Häuschen“ mit Bällen. Nach der Eröffnung des Spiels versuchen sie, den übrigen Mannschaften die Bälle zu stehlen und diese in ihr Häuschen zu bringen. Es darf immer nur ein Ball gestohlen werden. Es wird eine im Voraus festgesetzte Zeit hindurch gespielt, am Ende werden die Bälle gezählt. Die Mannschaft mit den meisten Bällen hat gesiegt. Es ist verboten, das eigene Häuschen gegen „Diebstähle“ anderer Mannschaften zu verteidigen.

 

Verfolgungsjagd – Zwei Teams zu je 5-8 Kindern. Die Anzahl hängt davon ab, welche Fähigkeit Sie trainieren wollen. Wenn ich die Schnelligkeit effizient entwickeln möchte, empfehlen sich Teams von mehr als 8 Kindern (achten Sie dabei auf die Konzentrationsfähigkeit von Kindern der Altersklasse U9). Reagieren Sie auf den Verlauf und verändern Sie z. B. im zweiten Durchlauf die Zahlen. Zwei Kegel werden ca. 8-12 m voneinander entfernt aufgestellt. Es kann mehrere Bahnen geben. Aus jedem Team wird ein erster Spieler ausgewählt, der sich genau in die Mitte der Bahn zwischen die Kegel stellt, wie auf der Abbildung dargestellt. Die Spieler laufen im Kreis, z. B. 1-2 Runden, dann wird gewechselt. Das Ziel ist, durch eine Teamanstrengung das andere Team einzuholen.

Spiele zur Entwicklung des Starts und der Beschleunigung – mehr Informationen hierzu unter dem Link https://vimeo.com/262972672

 

5) Ballspiele

Bewegungsspiele mit größeren und kleineren Bällen (Schaumstoffbälle, Volleyballbälle, aufblasbare Bälle, Tennisbälle, Tischtennisbälle usw.). Diese Spiele entwickeln die Feinmotorik und Geschicklichkeit, trainieren Würfe und die räumliche Orientierung.

Beispiele:

Übergabespiel – Es werden Mannschaften gebildet, im Idealfall mit der gleichen Spielerzahl. Die Mannschaften stehen in Haufen beisammen und übergeben sich gegenseitig den Ball auf verschiedene Weise (über dem Kopf, zwischen den Beinen, seitlich, zwischen den Beinen rollend usw.) Wenn der Ball beim letzten Spieler angekommen ist, läuft dieser nach vorne und gibt den Ball wieder auf die gewählte Weise nach hinten weiter. Die Mannschaften fahren so lange fort, bis sie eine markierte Stelle erreichen. Abwandlung: „Brückenspiel“ mit einem Ball, wobei der Ball nicht weitergegeben wird, sondern nur rollt.

 

Burgen – Zwei Teams werden gebildet, die Spieler spielen sich den Ball gegenseitig zu, sie dürfen nicht mit dem Ball laufen. Das Ziel ist, mit dem Ball einen großen Kegel auf einer abgesteckten Fläche abzuschießen, die nicht betreten werden darf. Wenn der Kegel umfällt, bekommt die angreifende Mannschaft einen Punkt. Mehr Informationen hierzu unter dem Link https://www.youtube.com/watch?v=jwnCXO_sGsA.

Abwandlung: Ohne Kegel. Es kommt nur darauf an, wie oft sich die Spieler zuspielen. Das Ziel ist, dass die Mannschaft in einer vorgegebenen Zeit z. B. 6-8 Pässe hintereinander schafft. Die Zahl der Pässe kann je nach Altersklasse verschieden angesetzt werden.

Abspielen – Ein Spieler aus dem 1. Team spielt einen vom 2. Team zugespielten Ball ab. Das 2. Team fängt ihn ab, und alle versuchen, sich den Ball möglichst schnell untereinander zuzuspielen, bevor das 1. Team ans Ende einer markierten Bahn oder eines markierten Abschnitts und zurück zur Grundlinie laufen kann. Mehr Informationen hierzu unter dem Link https://vimeo.com/263007806 (Dauer: 1:22).

 

6) Kontakt- und Kampfspiele

Kontakt- und Kampfspiele sind Bewegungsspiele zur Nutzung und zugleich zur Eindämmung von Aggressivität, Hyperaktivität oder einem explosiven Temperament der Kinder. Spiele mit gegenseitigem Kontakt, Kraftentfaltung und Geschicklichkeitsspiele sowie spielerische Elemente fördern die Geschicklichkeit, das Kraftpotential und die Koordination.

Beispiele:

Hutututu – Zwei gleich große Teams stellen sich gegenüber auf, jedes Team steht auf einer Hälfte eines durch eine Linie geteilten Feldes. Die Teams entsenden abwechselnd einen Vertreter als „Jäger“ auf die andere Feldhälfte; dieser versucht, möglichst viele Gegner zu berühren und dann auf seine Hälfte zurückzukehren. Der „Jäger“ muss während der ganzen Zeit, die er sich auf gegnerischem Gebiet aufhält, einen Atemzug lang den Laut hutututututut von sich geben. Wenn ihm das gelingt, werden alle Spieler, die er auf dem gegnerischen Feld berührt hat, Spieler seines eigenen Teams und wechseln in die andere Hälfte des Spielfeldes über.

Die Spieler des anderen Teams können jedoch den Jäger auf ihrer Feldhälfte festhalten (erlaubt ist nur ein Kampfkontakt – Ziehen, Drücken, Festhalten). Wenn dem Jäger der Atem ausgeht oder er aufhört, den Laut hutututu von sich zu geben, bleibt er auf der gegnerischen Hälfte zurück und wird ein Mitglied des anderen Teams.

Das Spiel endet, wenn alle Spieler ein einziges Team bilden (auf einer Seite des Spielfeldes sind) oder wenn das Zeitlimit abgelaufen ist.

 

Flucht aus der Festung – Die Spieler fassen sich an den Händen und bilden einen Kreis. Ein Spieler ist im Kreis und versucht, durch die Lücken zwischen den übrigen Spielern aus dem Kreis zu schlüpfen. Die übrigen Spieler hindern ihn daran, indem sie näher zueinander rücken, doch sie dürfen den Kreis nicht verkleinern, daher müssen sich die Zwischenräume auf der anderen Seite des Kreises vergrößern. Alle Spieler wechseln sich im Innern des Kreises nacheinander ab.

 

Müller – Die Spieler liegen auf dem Bauch im Kreis am Boden und halten sich an den Händen. Der Gegner aus dem anderen Team hat die Aufgabe, in einer vorgegebenen Zeit möglichst viele Spieler herauszuziehen, die Herausgezogenen kehren bis zum Ende des Spiels nicht mehr zurück. Achten Sie auf die Sicherheit, darauf, dass sich die Spieler nicht die Arme verrenken usw.

Hol dir den Kegel – Der erste Spieler eines Paares verteidigt den Kegel, der andere versucht, in einer vorgegebenen Zeit irgendwie an den Kegel ranzukommen, den der erste schützt. Streben nach ständigem Kontakt und tiefer Schwerpunkt des Körpers. Mehr Informationen hierzu unter dem Link https://www.youtube.com/watch?v=l3Wodz6AJ6Q.

 

Dieser Text entstand im Rahmen der Abschlussarbeit des Studiums B, Lizenz von Ctibor Coufal. Korrektur, Adaptierung und Ergänzungen: Ondřej Almaši, Martin Komárek