Uns motiviert das Ziel, ein menschlich positives Umfeld zur Ausübung von Sport für Kinder zu schaffen. Dieser Text soll bei der Definition gemeinsamer Ziele und Wege helfen, die Werte bestimmen, die Voraussetzung für ein geeignetes Umfeld für sportliche Aktivitäten von Kindern sind. Lassen Sie sich mit uns auf diese Reise ein und erproben Sie die Grundsätze der Arbeit mit der Jugend, die diese Publikation präsentiert. Nur so können Sie anhand der Praxis feststellen und nachprüfen, ob sich die hier vorgestellten Techniken tatsächlich das bringen, was Sie erwarten.
Wie denken Erwachsene? Wie denken Kinder?
Ein Vater oder eine Mutter fragt das Kind: „Welche Noten hast du heute in der Schule bekommen?“
Das Kind erwidert: „Alles gut, eine Sechs und eine Vier.“
Der Vater oder Mutter reagiert mit dem Satz: „Eine Vier und eine Sechs!!! Nach ein paar Augenblicken setzt er/sie hinzu: „Wofür hast du die Vier bekommen?“
Sehen wir uns diesen Dialog näher an.
Die Denkweise des Kindes.
- Das Kind betont als Erstes die bessere Note. Eine Sechs zu bekommen ist doch wohl ein Erfolg?! Bestimmt ist das eine positive Nachricht.
Die Denkweise des Erwachsenen.
- Der Vater oder die Mutter frägt zuerst nach der schlechteren Note. Ein nettes Beispiel für negatives Denken!
- Die Eltern loben das Kind nicht für die Sechs. Die negative Haltung zur Vier dämpft die positive Information über die Eins.
Wir sind ein Team. Ohne Zusammenarbeit im Team geht es nicht.
Wenn Sie möchten, dass die Erfahrungen, die Ihr Kind beim Sport erwirbt, in der Zukunft aus Ihrem Kind einen erfolgreichen Menschen machen, dann braucht das Kind Ihre Hilfe! Sie sind ein grundlegender und sehr wichtiger Bestandteil des Teams, das Ihr Kind formt (Eltern – Trainer – Spieler).
Wenn Sie Ihre Rolle und die damit verbundene Arbeit ehrlich erfüllen, schafft es Ihr Kind, seinen Sport schneller und besser zu erlernen, und es hat Freude an dem, was es macht, und entwickelt unabhängig vom Ergebnis ein gesundes Selbstbewusstsein. Seine Erfahrungen beim Sport dienen als positives Modell dessen, wie im Leben Herausforderungen und Hindernissen bewältigt werden können.
Wenn Sie einen unrichtigen Weg einschlagen, hört Ihr Kind auf zu lernen, und es wird lauter Schwierigkeiten und Blockaden erfahren. Es wird den Sport zu hassen beginnen. Und das ist noch nicht die schlechteste Nachricht! Darüber hinaus wird wahrscheinlich auch das Eltern-Kind-Verhältnis sehr stark in Mitleidenschaft gezogen.
Als Ergebnis stellen sich Burnout sowie Gefühle der Unfähigkeit, des Versagens und eines geringen Selbstbewusstseins ein. Diese Gefühle werden sich auch auf andere Lebensbereiche Ihres Kindes auswirken. Ihr Kind und sein Trainer brauchen Sie wirklich im Team. Ohne Sie können sie nicht siegen. Wir präsentieren Ihnen eine Reihe nützlicher Strategien und Möglichkeiten, die Sie nutzen können, um Ihrem Kind die richtigen Erfahrungen zu gönnen. Denken Sie daran, dass niemand siegen kann, wenn nicht alle siegen. Wir brauchen Sie in unserem Team!
Ist es unser gemeinsames Ziel, dass die Kinder Freude haben? Gewiss lautet unsere Antwort JA.
Wann sind die Spieler und die Kinder am glücklichsten? Diese Frage allgemein zu beantworten ist angesichts der vielen individuellen Unterschiede vielleicht schwieriger.
Fragen wir uns lieber, wann die Kinder nicht glücklich sind.
Sie sind nicht glücklich, wenn:
- sie bei einem Spiel zuschauen, ohne sich aktiv zu beteiligen;
- sie in einem ihnen nicht wohlgesonnenen Umfeld spielen, das dem Spiel Attribute aus der Welt der Erwachsenen verleiht und ihm das Wichtigste nimmt (den Spaß);
- sie an einer Aktivität teilnehmen, deren Sinn sie nicht verstehen;
- sie an einer Aktivität teilnehmen, die keinen Spaß macht;
- sie an einer Aktivität teilnehmen, ohne ein positives Feedback zu bekommen.
Wenn Sie dem zustimmen, dann haben wir gemeinsam den richtigen Weg eingeschlagen.
Welche sonstigen Probleme können mit sportlichen Aktivitäten der Jugend verbunden sein?
Schwierigkeiten können auch bei der zwischenmenschlichen Kommunikation auftreten.
Wo sehen die Spieler Probleme?
- Probleme mit den Eltern: 49,2 %.
- Eine problematische Atmosphäre: 39,0 %.
- Probleme mit Funktionären: 33,4 %.
- Problematische Beziehungen zwischen dem Trainer und dem Spieler: 16,8 %.
Wo sehen die Trainer Probleme?
- Probleme mit den Eltern: 32,0 %.
- Eine problematische Atmosphäre: 36,0 %.
- Probleme mit Funktionären: 24,0 %.
- Problematische Beziehungen zwischen dem Trainer und dem Spieler: 28,0 %.
30 % der Trainer und Spieler bezeichnen die angeführten Probleme als störend, 25 % der Trainer und Spieler sehen sie hingegen als bedeutenden Faktor, der die Motivation beeinflusst.
Quelle: Studie über das Eishockey (Tóth, Slowakische Republik 2004; Kaprálek, Tschechien 1997).
Warum geht man heute anders ans Training von Kindern und den Jugendsport heran?
Viele Erwachsene mögen sich namentlich im Kontext der zurückgehenden Bedeutung von ergebnisbezogenen Spielen und der Nichtveröffentlichung der Ergebnisse von Kindertournieren fragen, warum all dies in ihrer eigenen Kindheit selbstverständlich erschien? Diese Frage ist gewiss berechtigt, und es gibt viele Antworten, wie dieser Trend erklärt werden kann.
Die Gründe für veränderte Herangehensweise an Sportspiele der Jugend in letzter Zeit sind:
- Den Kindern fehlt spontane sportliche Betätigung und der Aufbau einer emotionalen Beziehung zum Sport.
- Die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Studien über Sport sind vorangekommen.
- Die Kommunikation hat sich in der Gesellschaft allgemein verändert, und auch die Kinder kommunizieren heute anders (Internet, soziale Netzwerke usw.)
- Aus den sozialen Veränderungen folgen andere Verhaltensmuster für Kinder, aber auch für Erwachsene.
- Der Sport ist heute allgemein weniger ein Massensport, und daraus ergeben sich andere Ansprüche an die Teamleitung.
Man kann auch die Frage stellen: „War die Art des ergebnisbezogenen Spielens von früher richtig? Haben wir überhaupt genug Zeit, um dem auf den Grund zu gehen und beide Prinzipien zu vergleichen?“ Die Zeit und die Distanz zu diesen Themen sind der wichtigste Parameter, um diese Problematik in der Rückschau bewerten können.
Ein praktisches Beispiel aus der Zeit, als wir heutigen Eltern noch Kinder waren:
Auf einem Flecken Erde vor oder hinter dem Elternhaus wurde gespielt – gespielt und gespielt. Es ging in erster Linie um den Spaß, auf die „Fehler“ kam es nicht so sehr an. Dort trafen sich Kinder, die verschieden alt waren und unterschiedliche Fertigkeiten hatten, und die Regeln schufen sie sich selbst. Wenn ein Kind etwas nicht wusste oder konnte, erklärten es ihm die anderen, oder aber es kam von selbst drauf. Niemand störte die Kinder, wenn sie sich voll Freude ins Spiel vertieften. Streit, Schwindeln und Prügeleien gehörten dazu. Doch jede Münze hat zwei Seiten, es konnte passieren, dass nur die starken resp. aktiven Kinder spielten. Diese Erfahrungen, Emotionen und sozialen Interaktionen fehlen den Kindern der jetzigen Generation, doch sie können sie eben bei sportlicher Betätigung bis Alter von 11-12 Jahren erwerben.
Merken Sie sich das Grundprinzip: „Ein Match ist ein Mittel und nicht das Ergebnis des Trainings!“
Wie kommuniziert man richtig?
Kommunikation mit Kindern
Die Kommunikation in der Altersklasse der Kinder bis zur Pubertät beruht auf der Autorität des Trainers, der von den Kindern auf natürliche Weise respektiert wird. Der Trainer soll ein Vorbild für die Kinder sein, und zwar in allem und jedem. Gleichzeitig sollte der Trainer aufgeschlossen sein für die spontanen Äußerungen der Kinder. Seine Haltung zu den Kindern kann als autoritär, aber auch flexibel bezeichnet werden. Wichtig ist, dass im Team Regeln aufgestellt werden, die von den Kindern auf natürliche Weise respektiert und wahrgenommen werden.
Kommunikation mit Jugendlichen in der Pubertät
Eine Kommunikation, die Pubertierenden gerecht wird, berücksichtigt, dass Jugendliche in dieser Phase einen natürlichen Widerstand gegen Autoritäten entwickeln. Jugendliche in der Pubertät wollen ihre eigenen Ansichten zur Gelten bringen, den Autoritäten Widerstand entgegensetzen und sich vor anderen brüsten. Es ist wichtig, ihnen Raum für eigene Entscheidungen zu geben, gleichzeitig aber auch zu fordern, dass sie verantwortungsbewusst zu ihren eigenen Entscheidungen stehen. In dieser Periode wächst der Einfluss wie auch die Bedeutung eines natürlichen Teamleaders.
Unterschiede bei der Kommunikation mit Jungen und Mädchen
Mädchen sind mehr beziehungsorientiert. Eine erfolgreiche Kommunikation beruht daher auf einer persönlichen Einstellung zu jeder Spielerin. Es empfiehlt sich, die Mädchen bei ihrem Vornamen anzureden und recht viel Aufmerksamkeit auf die Kommunikation zu verwenden. Jiungen sind mehr aufgaben- und leistungsorientiert. Es empfiehlt sich, bei der Kommunikation sachlich zu bleiben und Gelegenheit zu Wettbewerb und Profilierung der individuellen Spielerpersönlichkeiten einzuräumen.
Horizontale und vertikale Kommunikation
Horizontale Kommunikation ist die Kommunikation unter den Spielern. Diese Kommunikation soll unmittelbar, spielerisch und vor allem positiv geprägt sein. Gewöhnlich sind die Teamleader wortführend. In keinem Team sollten Spaßmacher fehlen, die eine gute Stimmung schaffen.
Die vertikale Kommunikation wird von oben nach unten geführt und umgekehrt. Sie ist wichtig für die Übermittlung objektiver Informationen sowie richtiger und zeitgerechter Entscheidungen. Für diese Kommunikationsweise müssen ernsthafte Regeln geschaffen werden.
Die Vermeidung von Verallgemeinerungen ist die Basis der Kommunikation.
Die Spieler sollten genau wissen, was sie zu tun haben, aber vor allem auch, warum sie das tun sollen bzw. warum etwas trainiert wird. Bei den jüngsten Altersklassen vertritt das Lernen durch Spiel und Wettbewerb diesen Aspekt. Eine Beratung, ein Gespräch oder eine Mitteilung an die Spieler sollte stets mit einem positiven Schlussstatement enden. Das Wichtigste ist immer das Team. Die Spieler müssen allerdings ihre Funktion und Bedeutung für das Team kennen und fühlen. Dem Trainer sollte stets bewusst sein, warum die Spieler Sport treiben, und er sollte dies bei jeder Kommunikation mit dem Team oder einem Einzelnen bedenken.
Die Rolle des Trainers
Der Trainer selbst verkörpert die Teamkultur. Der Trainer muss die Verkörperung dessen sein, was er selbst von den Spielern fordert, und zwar sowohl beim Training als auch bei Matches sowie abseits des Spielfeldes. Wenn es dem Trainer gelingt, dem Team Werte einzupflanzen, und er beweist, dass er selbst diese Werten beachtet, kann damit gerechnet werden, dass sich auch die Spieler nach diesen Werten richten, an sie glauben und sich für ihre Umsetzung einsetzen.
Wilkinson–Motto: „Lieber geachtet als beliebt sein.“
Frühere Zeiten:
- Ein geachteter Trainer = ein harter Mensch;
- Der Trainer verschafft sich durch Schreien Respekt;
- Es gilt nur die eine Regel: „Der Trainer hat immer Recht.“
Heutige Zeit:
- Der Trainer soll nicht nur trainieren, sondern auch erziehen.
- Zwischen dem Trainer und dem Spieler besteht ein gegenseitiger Respekt.
- Respekt ist die Folge von guter Arbeit, Wissen und einer korrekten, offenen Kommunikation.
Trainer-Grundsätze:
- Eine Gruppenidentität schaffen und auf Beachtung der Regeln bestehen.
- Die Regeln gelten für alle.
- Die Kommunikation mit Einzelpersönlichkeiten ist die Basis ihrer Leistung im Team.
- Wenn der Trainer es nicht schafft, seine besten Spieler zu coachen, gibt es ein Problem. Zweierlei Maßstäbe sind vernichtend.
- Die Spieler wollen gewinnen.
- Die Spieler beobachten den Trainer ununterbrochen.
- Du gewinnst das, was du tolerierst.
- Vertrauen gewinnst du, indem du tust, was du sagst.
Motto: „Dein Beruf ist das Trainieren, deine Aufgabe ist das Kommunizieren.“ (Dave King)
> Das Wichtigste, das Sie den Spielen geben können, ist Aufmerksamkeit und Zeit.
Wie entsteht die innere Motivation, etwas zu tun?
Theorie der Selbstbestimmung: Die Menschen haben psychische Bedürfnisse = ein Gefühl der Selbstständigkeit, der Eignung und der Zugehörigkeit. Diese Theorie wurzelt in der Wahrnehmung des Menschen als eines aktiven Organismus. Der Mensch ist kein passives Wesen, das bloß auf ein Milieu reagiert, sondern er ist fähig, sich selbstständig zu entscheiden seine Bedürfnisse selbst zu erfüllen. Die Befriedigung psychischer Bedürfnisse ist eine unabdingbare Voraussetzung für ein qualitatives Wachstum und die Persönlichkeitsentwicklung. Ein Milieu, das diese drei Schlüsselfaktoren unterstützt, versorgt die Gesellschaft mit gesunden und ausgeglichenen Individuen. Diese Bedürfnisse werden auch durch die Schulbildung entwickelt, und sie sind für alle Lebensbereiche erforderlich.
Der Blickwinkel von der Tribüne auf die Spieler
Im Umkreis des Spielfeldes werden während des Matches Diskussionen über die einzelnen Teams, die Spieler und die Altersklassen geführt. Viele Ansichten, die einzelnen Spielern gelten, sind ziemlich ungerecht.
Hockey gehört zu den schnellsten Sportspielen auf der Welt, und es unterscheidet sich durch zahlreiche Merkmale von den übrigen Gruppenspielen. Hockey spielen erfordert an und für sich schon ein enormes physisches und psychisches Potential, und dies gilt erst recht im Zusammenhang mit dem Spitzensport. Im Vergleich mit anderen Spielen, bei denen Signale und Aktionen im Vorhinein eintrainiert werden, kommt es beim Hockey zu ständigen Konfrontationen der Spieler bei sog. „persönlichen Zweikämpfen“, die eine schier unendliche Skala möglicher Lösungen für die jeweilige konkrete Spielsituation eröffnen. Dies wird oft als „lese und reagiere“ bezeichnet. Die Spieler müssen die Situation ständig bewerten und angemessen reagieren. Wenn sich der Spieler auf dem Spielfeld bewegt, besteht kein Spielraum dafür, sich mit dem Trainer zu beraten oder eine Auszeit zu nehmen bzw. die Spielsituation zu analysieren. Das Spiel entwickelt sich unentwegt weiter, die Position der Spieler auf den einzelnen Spielfelddritteln verschiebt sich. Die Eltern und Zuschauer, die auf der Tribüne sitzen oder um das Spielfeld herum stehen, können nicht begreifen, warum der „kleine Peter“ den Ball nicht über den stürzenden Torhüter hinweggespielt und das Match entschieden hat. Oder warum der Spieler mit Ball nicht einen Pass zu dem Mitspieler gegeben hat, der eine bessere Torschussposition hatte. Oder warum dieser „blöde“ Trainer gerade diese Spieler ausgewählt hat, die die Mannschaft schwächen.
Das Spiel ist in der Tat umso differenzierter, je näher Sie dran sind. Auf der Tribüne wirken die Vorgänge auf dem Spielfeld einfach, alles erscheint auf den ersten Blick deutlich und klar. Der Blickwinkel des Spielers auf der Bank ist jedoch ein anderer als jener der Eltern auf der Tribüne oder des Spielers auf dem Spielfeld. Der Blick des Letzteren wiederum unterscheidet sich von dem der anderen beiden. Die Spieler auf dem Spielfeld sehen nicht das, was die Eltern von der Tribüne herab sehen. Sie haben meistens einen kleineren, engeren Blickwinkel, sie überblicken oft die Positionen der übrigen Spieler nicht oder handeln unter gegnerischem Druck oder je nach dem Spielverlauf (Schwächung, Verlängerung, das nahende Ende des Matches). Je länger das Spiel dauert, desto müder sind die Spieler, die physische wie auch die psychische Ermüdung wächst. Das alles spiegelt sich darin, wie die Spieler das Spielgeschehen wahrnehmen. Daher ist das, was die Eltern und die Zuschauer auf der Tribüne sehen, nicht immer gleich dem, was die Spieler auf dem Spielfeld wahrnehmen und erleben.
Ein weiterer Faktor, der zu berücksichtigen ist, ist das Spieltempo auf dem Feld und im Gegensatz dazu der Umstand, dass die Zuschauer sitzen oder stehen. Die besten Schüler der älteren Klassen überbrücken die Entfernung zwischen den beiden blauen Linien in 1,9 bis 2,2 Sekunden (also mit einem Tempo von 18 m in 2 s). Führt der Spieler bei diesem Tempo den Ball, hat er nur einige hundertstel Sekunden, um die jeweilige Spielsituation zu analysieren (die Positionen der Spieler usw.) und anschließend entsprechend vorzugehen. Viele Lösungsansätze führen zum Erfolg, aber oft wird auch falsch gehandelt. Der Gedanke ist oft gut, doch die Umsetzung der Spielaktivität (Ballführung, das Zuspiel, das Durchziehen von Spielsituationen usw.) erfolgt oft nicht mit der erforderlichen Qualität.
Die Eltern und Fans sollten daher Verständnis dafür aufbringen, dass das, was auf dem Spielfeld vor sich geht, eine außerordentliche Kombination physischer und psychischer Anstrengungen der Spieler darstellt, die auf dem Mannschaftsziel (das Match zu gewinnen) beruht. Daher müssen Teilerfolge gelobt werden, während kleine Misserfolge zu ignorieren sind.
Typologie der Eltern
Nicht interessierte Eltern
Das sind Eltern, die sich nicht für Sport interessieren oder so viele eigene Interessen haben, dass sie überhaupt keine Zeit haben, um ihr Kind beim Sport zu beobachten. Das Ziel des Trainers besteht in diesem Fall darin, solche Eltern zu bewegen, die wichtigsten Funktionen der elterlichen Erziehung wahrzunehmen.
Beschützende Eltern
Solche Eltern beschützen ihr Kind allzu sehr oder verwöhnen es. Der Spieler hat dann nicht die nötige Härte sich selbst gegenüber, er ist nicht selbstständig. Oft wird er von seinen Mitspielern gehänselt. Der Trainer hat in diesem Fall den Eltern klarzumachen, dass eine übertriebene Fürsorglichkeit dem Kind eher zum Schaden gereicht, denn durch Sport kann dem Kind Selbstständigkeit fürs Leben und eine allgemeine Widerstandsfähigkeit beigebracht werden.
Die Eltern als Mäzene
Das sind gut gestellte Eltern, die viel Geld in ihr Kind investieren und oft auch den Klub sponsern. Sie verlangen vom Trainer oft Bedingungen für ihr Kind, die über die üblichen Standards hinausgehen. Der Trainer sollte seine Unabhängigkeit gegenüber den Wünschen solcher Eltern wahren (z. B. Einplanung beim ersten Angriff). Er sollte ihnen erklären, dass eine protektionistische Haltung gegenüber den übrigen Spielern inkorrekt ist und die Atmosphäre im Team verdirbt. Auch muss das Wirtschaften des Klubs transparent erfolgen.
Fachkundige Eltern
Fachkundige Eltern bemühen sich, den Sport ihres Kindes bis in alle Einzelheiten zu verstehen, und sie haben mit der Zeit das Gefühl, ein ebenbürtiger Partner des Trainers zu sein. Sie analysieren gerne die Arbeit und die Entscheidungen des Trainers zu Hause vor den Kindern. Sie sehen den Trainer kritisch und haben oft das Gefühl, dass ihnen Unrecht geschieht. Der Trainer sollte solche Eltern am Zügel halten und eine gewisse Distanz zu ihnen wahren. Auch muss klargestellt werden, dass Kritik am Trainer vor dem Kind die Autorität des Trainers beschädigt. Der Trainer muss bei Entscheidungen, die den Sport betreffen, stets das entscheidende Wort haben.
Die Eltern als Trainer
Ein Elternteil, der selbst Trainer ist, hat eine nicht einfache Position gegenüber seinem eigenen Kind, aber auch gegenüber den anderen Spielern. Obwohl er emotional stark an sein Kind gebunden ist, ist er zu diesem entweder zu hart oder umgekehrt zu protektionistisch. Das wirkt sich in beiden Fällen negativ auf das Kind, aber auch auf das Team aus. Der Trainer muss emotionale Distanz wahren und das eigene Kind so nehmen wie jeden anderen Spieler. Wenn er das nicht schafft, sollte er zu einem anderen Team überwechseln.
Bewusste Eltern
Bewusste Eltern nehmen ihr eigenes Kind realistisch wahr. Sie sehen dessen starken Seiten und auch die Schwächen, an denen gearbeitet werden muss. Sie versuchen, objektiv zu sein, dem Trainer zu vertrauen und ihm zu helfen, je nachdem, wie es gerade nötig ist. Für den Trainer ist ein solcher Elternteil ideal für die Position eines Teamleaders. Der Trainer kann sich auf ihn verlassen und viele Teilschritte verschiedener organisatorischer Angelegenheiten oder bei Problemen an ihn abtreten.
Elterntreffen
Regelmäßige Treffen mit den Eltern sind die Basis einer korrekten und beiderseitig vorteilhaften Kommunikation. Sie sollten den Rahmen für die Kooperation der Eltern mit dem Trainer abstecken. Vorsaisontreffen: Teamziele, Kommunikationsregeln, Klubvision. Nachsaisontreffen: Teambewertung, interne Spielerbewertung und Empfehlung von Zielen der individuellen Entwicklung. Bei außerordentlichen Vorkommnissen werden in der Regel außerordentliche Treffen einberufen.
Vorbereitung der Treffen
Ausreichend lange im Voraus über Ort und Termin des Treffens informieren. Das Ziel ist, für eine möglichst große Beteiligung der Eltern zu sorgen – die Eltern werden durch E-Mails, telefonisch, über die sozialen Netzwerke usw. informiert.
Empfehlungen:
- Für ein angenehmes Ambiente sorgen.
- Einen geeigneten Termin wählen.
- Dafür sorgen, dass ein Mitglied der Klubleitung dabei ist (Klubleiter, Chefjugendtrainer, ein Mitglied des Exekutivkomitees).
- Das Programm des Treffens sorgfältig planen.
- Die Teilnahme der gesetzlichen Spielervertreter protokollieren.
Typen von Treffen nach dem Trainingszyklus des Kalenderjahres
- Einführungstreffen in der Vorbereitungszeit – verpflichtend für jedes Jugendteam, mit dem Ziel, das Team vorzustellen, die Philosophie des Trainers zu erklären (die Ziele erläutern).
Absteckung der Teamziele.
Darlegen der Teamregeln.
Organisatorische Angelegenheiten (Termine der Trainingseinheiten, Informationen über Wettbewerbe, finanzielle Belange usw.)
Festlegung von Regeln für die Kommunikation mit den Trainern.Diskussion und Raum für Fragen der Eltern. - Treffen während der Saison – allgemeine (bei wichtigen Veränderungen) oder individuelle (diese werden vom Trainer oder den Eltern einberufen) – individuelle Vorbereitung, Ergebnisse in der Schule, Entwicklung der Spieler, Trainingsverfahren, Verhalten, Leistungsschwankungen.
- Abschlusstreffen (nach der Saison) – Bewertung, Erfüllung der gesetzten Ziele. Möglichkeit zum Feedback.
Ratschlag für die Eltern
Sollten Zweifel an der Arbeit der Trainer und deren Wirkung auf das Kind aufkommen, ersuchen Sie den Trainer um ein individuelles Treffen. Bei einem Zwischenfall mit einem vernünftigen Zeitabstand danach. Die Haltung des Trainers sollte stets von dem Interesse geprägt sein, die Ansichten der Eltern oder des Spielers anzuhören, um Zweifel durch eine Diskussion beseitigen zu können bzw. eine Lösung für die entstandene Situation zu finden.
Verbreitete Mythen unter der Sportjugend
„Beweise und wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie man glückliche, gesunde und hoch leistungsfähige junge Sportler heranzieht, sind seit vielen Jahren öffentlich zugänglich. Warum befolgt nur ein bestimmter Teil der Trainer, Klubs, Schulen und Eltern an diese Erkenntnisse? Warum ist manchmal genau das Gegenteil der Fall?“ Eine ausgezeichnete Frage!
Viele Eltern sind frustriert, denn der Kindersport hat sich seit ihrer Kindheit stark verändert. Der Druck auf die Eltern, im Bereich des Sportes gesellschaftlich akzeptiert zu bleiben, ist gestiegen, und zwar in astronomische Höhen.
Der mit einem starken Erfolgsdruck verbundene Weg, den viele Kinder beschreiten bzw. beschreiten müssen, ist nicht der beste Weg zur Entwicklung eines erfolgreichen Sportlers und menschlichen Wesens. Erfahrungen aus der Praxis:
- Ein hohes Maß an Verletzungen und das Burnout-Syndrom (bis zu 70 % der Kinder hören vor dem 13. Lebensjahr mit dem Sport auf).
- Die Kinder werden um ihre Kindheit gebracht.
- Tendenz des Jugendsports zu einer starken Ausrichtung auf wirtschaftlichen Erfolg.
- Aus dem Kindersport wird ein Erwachsenensport gemacht, er wird professionalisiert – den Kindern wird die Freude am Spiel genommen, das Gefühl für Entwicklung und Spiel schwindet.
- Psychologische Probleme aufgrund der Identifizierung mit dem sportlichen Erfolg.
Drei Mythen, die Kinder um die Freude am Sport und einen möglichen Erfolgsweg bringen
Mythos 1 = „Mythos der 10.000 Stunden“ – Wenn Ihr Kind Spitzensport anstrebt, muss es sich so stark wie möglich spezialisieren. Wir haben alle schon einmal von Eltern oder Trainern die falsche Information gehört, dass ein Kind zuerst 10.000 Stunden gezieltes Training ableisten muss. Dieser Mythos klingt sehr glaubwürdig. Das Problem ist, dass diese Behauptung viele andere Komponenten der sportlichen Entwicklung ignoriert, die einen Einfluss auf die sportliche Leistungsfähigkeit haben. Gemeint ist vor allem die Genetik, der Trainingsmodus, die Freude am Spiel und die innere Motivation. Mit Ausnahme von Frauengymnastik, Kunsteislauf und Tauchen gibt es keine Studien über andere Sportrichtungen, die bestätigen, dass eine frühe Spezialisierung die Chance auf eine lang anhaltende Leistung auf hohem Niveau erhöhen würde. Die Zahl der professionellen Sportler, Olympiasportler oder Spitzentrainer, die ihre hohe Leistung dem Umstand zuschreiben, dass sie in der Kindheit mehreren Sportarten betrieben, ist dagegen sehr hoch. Das heißt nicht, dass die besten Spieler nicht viel Hockey, Fußball oder Basketball gespielt haben. Es heißt vielmehr, dass sie sich in der Kindheit vielen anderen Sportarten widmeten und erst als Heranwachsende von ca. 15 Jahren begannen, sich zu spezialisieren. Es gibt heute bereits viele Studien, die bestätigen, dass eine frühe Spezialisierung eine größere Wahrscheinlichkeit von Verletzungen, des Burnout-Syndroms, von Motivationsverlust oder absoluter Entfremdung vom Sport mit sich bringt. Eine umfassende Ausbildung des athletischen Potentials ist nicht nur eine Möglichkeit, um Verletzungen vorzubeugen und die innere Motivation zu erhöhen, sondern auch eine geeignete Form, um die motorische Basis junger Sportler zu entwickeln. Programme der Talententwicklung beobachten nicht das aktuelle Niveau des Sportlers, sondern was alles seine Leistungsfähigkeit in der Vergangenheit ausgemacht hat.
Mythos 2 – Gewinnen ist nichts Schlechtes, ein Sieg ist keinesfalls eine negative Sache, die man um jeden Preis vermeiden muss. Die Kinder lieben es zu gewinnen. Sie begreifen, dass sie sich bemühen sollen, ein Tor zu schießen oder einen Punkt zu machen und zu verhindern, dass der Gegner punktet. Ich verstehe, dass sich Kinder anstrengen und das Beste geben sollen. Was Kinder aber nicht verstehen, ist, warum ein Sieg schwerer wiegen sollte als die Freude am Spiel. Sie verstehen auch nicht, wieso ein Sieg wichtiger sein sollte als die Befolgung der Regeln. Sie werden nie verstehen, warum das Ergebnis eines Wettkampfes in den unteren Klassen wichtiger sein sollte, als die Gelegenheit zu spielen an sich. Dieser Mythos bringt keineswegs mehr bessere und wettkampffähigere Sportler hervor, sondern er verwandelt den Kindersport in ein Unternehmen mit der Tendenz, zu viel Druck auf die jungen Sportler auszuüben, denen keine Fehler mehr erlaubt sind und die beim Sport nichts Neues mehr ausprobieren dürfen. Dieser Mythos schließt viele Kinder aus, die potentiell gute Sportler werden könnten, und zwingt sie bloß wegen des Geburtsdatums zur Aufgabe des Sports.
Die Klassifizierung und Zuordnung der Kinder zu Auswahlteams ist allgegenwärtig und wirkt auf den ersten Blick sehr überzeugend. Es ist überhaupt nicht schwer, eine Organisation zu finden, die bereits in der Altersklasse von 6-7 Jahren eine Auswahl A und B aufstellt. Wenn wir die schwächeren Spieler ausschließen und nur die momentan besseren Spieler im Team belassen, wenn wir diese trainieren und nur gegen die Besten in erfolgsorientierten Matches antreten lassen, entwickeln sie sich dann schneller? Ist daran etwas Schlechtes?
Das ist sehr schlecht, denn wenn Sie noch vor der Pubertät die Betonung nur auf den Sieg legen, dann wählen Sie vor allem die Spieler aus, die in einigen wenigen Monaten Ihres Wettkampfjahrgangs geboren sind und physisch reifer sind. Dabei kann es Ihnen passieren, dass Sie allein deswegen einen TOP-Spieler verlieren, weil er zu jung und physisch noch nicht reif genug ist. Sie wählen die reifen Kinder, nicht die begabten. Sie haben es also auf den Sieg abgesehen, nicht auf den Prozess, der die Spieler lehrt, besser zu werden. Die Parameter, die Kindern in jüngerem Alter gewinnen helfen, also die Körpergröße, Kraft und Schnelligkeit, werden ihnen in höherem Alter nichts nützen, falls sie nicht die Technik, die Taktik und die Fähigkeit zu selbstständigem Denken entwickeln. Diese Indikatoren werden beim Jugendsport zugunsten des Sieges unterdrückt. Bis zum Alter von 12 Jahren sollte ein Kind viele verschiedene Sportarten ausprobieren und nicht gezwungen werden, eine einzige zu wählen. Das ist die Zeit, um möglichst viele junge Sportler zu entfalten und ihre Motorik zu fördern, und nicht, um einige wenige von ihnen zu selektieren. Es ist die Zeit, in der es erlaubt ist, Fehler zu machen und daraus zu lernen, in der man also nicht nur wegen des Ergebnisses nach einem Sieg streben sollte. Das Kind muss erst die Liebe zum Spiel entwickeln, es soll aus Freude spielen, Erfahrungen machen und seine innere Motivation entfalten, sich zu verbessern. Das ist ein auf lange Zeit angelegter Weg zum Erfolg. Wenn schon vor der Mittelschule der Sieg vorrangig ist, bedeutet das, dass Sie sich für ein Kurzzeitziel statt eines Langzeitzieles entschieden haben. Das bedeutet, dass Sie bei den Spielern nicht die Sehnsucht nach einem Sieg unterstützen sollen, dass Sie den Sieg nicht über die Entfaltung der Fähigkeiten des Spielers stellen sollen, sofern Sie Ihren Sportlern eine langfristige Zukunft eröffnen wollen.
Mythos 3 – „Jugendsport hat den Vorteil, dass man Sportstipendien, Sponsoren usw. gewinnen kann.“
Wenn sich mein Kind so früh wie möglich spezialisiert und es in ein siegreiches Team schafft, dann wird es in einen professionellem Klub oder eine Hochschule aufgenommen. Der Jugendsport ist in mancherlei Hinsicht eine Investition, zum Beispiel in die Entwicklung des Charakters, die Verbesserung der motorischen Fähigkeiten und der Geschicklichkeit oder die Erziehung eines allseitig entwickelten, gesunden menschlichen Wesens. Der Sport ist keine Investition. Und wenn Ihr Kind seinen Sport nicht mag und ihn nur wegen potentieller künftiger Vorteile ausübt, dann wird es die Schinderei des Trainings im jugendlichen Alter schwerlich aushalten.
Diese Mythen wirken auf den ersten Blick sehr überzeugend für Eltern, die das Beste für ihr Kind wollen. Sie sind in vielen Sportverbänden bereits Realität. Es ist manchmal schwer, den Menschen klarzumachen, wie unwahrscheinlich es ist, dass dieser Weg ihrem Kind hilft, ein guter Sportler zu werden, und dass es noch unwahrscheinlich ist, dass er ihm hilft, ein wertvoller Mensch zu werden. Diese drei Mythen machen den Sport kaputt und zerstören die Beziehung der Kinder zum Sport, sie verwandeln den Sport in ein Milieu, das für die Entwicklung der Kinder ungesund ist.
Die beste Weise, wie Sie Ihren Kindern helfen können, erfolgreich zu sein, ist allerdings nicht, Irrtümer und Mythen als solche zu erkennen, sondern Menschen, die ähnlich gesinnt sind wie Sie, die richtigen Informationen zu vermitteln. Suchen Sie Eltern, die ihre Kinder lieben und ihnen helfen wollen. Suchen Sie Eltern und Trainer, die fähig sind zu sagen: „Ich bin ein ziemlich guter Vater oder eine ziemlich gute Mutter, wenn mein neunjähriges Kind …“
Lassen Sie uns die Mythen über den Kindersport und die gesellschaftlichen Vorurteile überwinden! Gönnen wir den Kindern ihr Spiel!
Dreizehn Schritte für Eltern erfolgreicher Kinder
Schritt 1 = Verstehen Sie bitte die Wettbewerbe und Spiele Ihrer Kinder als sehr wertvolles Training.
Matches sind beim Kindersport ein ausgezeichnetes und gesundes Mittel, um bei den Kindern Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entfalten, die nicht nur beim Sport, sondern auch im Leben erforderlich sind. Das Wort englische Wort „compete“ – „wetteifern“ leitet sich vom Lateinischen „com“ und „petere“ ab, was so viel bedeutet wie, sich gemeinsam füreinander bemühen. Die korrekte Definition des Matches bedeutet also, sich gemeinsam bemühen. Der Opponent, der Gegner ist kein Feind, sondern ein Partner! Je besser die Leistung des Gegners, desto mehr ermöglicht er es Ihrem Kind, sich zu verbessern. Beim Sport geht es darum zu lernen, wie Herausforderungen und Hindernisse überwunden werden können. Ohne Gegner und ohne anspruchsvolle Herausforderungen würde der Sport auch nicht viel Spaß machen. Je größer die Herausforderung, desto mehr kann ich über meine Grenzen hinauswachsen. Bringen Sie Ihren Kindern nicht bei, dass ihr Gegner ein böser Feind und mithin jemand sei, den man vernichten müsse. Züchten Sie Ihren Kindern keine solche Haltung an! Reden Sie mit den Eltern des Gegners, schließen Sie Freundschaft mit ihnen. Unterstützen Sie umwerfende Leistungen und ein gutes Spiel und nicht nur den Sieg.
Schritt 2 = Ermuntern Sie Ihr Kind, mit sich selbst zu wetteifern.
Ein wichtiges Ziel des Sportes besteht darin, sich selbst zu überwinden und sich stetig zu verbessern. Eine Beurteilung des Fortschritts allein auf der Basis von Siegen und Niederlagen ist leider ungenau und ungerecht. Von einem Sieg im Sport können Sie dann reden, wenn Sie die beste Leistung erbringen, zu der Sie fähig sind, ohne Rücksicht auf das Ergebnis und die Leistung Ihres Gegners. Die Kinder sollten ermuntert werden, ihre eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu übertreffen. Wenn Ihr Kind und Sie selbst als Eltern das Ziel haben, dass Ihr Kind spielen soll, um sich zu verbessern, und nicht nur deswegen, weil irgendein Team unterlegen ist, dann wird Ihr Kind viel zufriedener sein und mehr Freude am Spiel haben, weil es zu einer besseren Leistung fähig sein wird.
Schritt 3 = Definieren Sie Erfolg und Misserfolg nicht auf der Basis von Sieg und Niederlage.
Das Hauptziel der Sporterfahrung von Kindern ist die Aneignung von Fertigkeiten und Angewohnheiten. Wenn das Kind eine Leistung erbringt, die sein Potential ausschöpft, und dabei verliert, ist es schon fast ein Verbrechen, aufs Ergebnis zu schauen und zu kritisieren. Wenn das Kind an den Grenzen seiner Möglichkeiten gespielt und dabei verloren hat, dann muss es darin unterstützt werden, dass es sich wie ein Sieger fühlt! Dasselbe gilt auch umgekehrt. Wenn das Kind und sein Team beim Spielen weit unter seinen Möglichkeiten geblieben sind und dabei gewonnen haben, dann gibt es keinen Grund, sie wie einen Sieger zu rühmen. Helfen Sie den Kindern, Erfolg und Misserfolg von Sieg und Niederlage zu trennen. Merken Sie sich, wenn Sie Erfolg und Misserfolg durch diese beiden Parameter definieren, dann spielen Sie mit Ihrem Kind eine von vornherein verlorene Partie!
Schritt 4 = Seien Sie Förderer, nicht Trainer!
Ihre Aufgabe ist es, Ihr Kind und dessen Team zu unterstützen. Sie sind der Fan Ihres Kindes. Das Trainieren und die Anweisungen überlassen Sie bitte dem Trainer. Gewähren Sie Ansporn, Unterstützung, Empathie und sonstige Unterstützung, die gebraucht wird, aber seien Sie kein Trainer. Viele Eltern kommen mit ihren Kindern in Konflikt, weil sie vergessen, welche Funktion sie beim Kindersport haben. Das Letzte, was Ihr Kind nach einer Niederlage oder einer schlechten Leistung braucht, ist, dass Sie ihm technische oder strategische Fehler vorhalten. Bleiben Sie vor, während und nach den Matches Ihrer Rolle als Vater oder Mutter treu. Wenn Sie zufällig einmal in die Rolle des Trainers schlüpfen, halten Sie diese beiden Rollen stets bewusst auseinander. Seien nicht Vater oder Mutter, während Sie trainieren, und seien Sie zu Hause nicht Trainer, sondern Vater oder Mutter.
Schritt 5 = Tragen Sie dazu bei, dass der Sport Ihrem Kind Spaß macht.
Diese Regel erweist sich seit langem als wahr: „Je mehr Spaß und Freude ein Sportler beim Sport erlebt, desto schneller lernt er und desto mehr verbessert er sich.“ Freude und Spaß sind unverzichtbar für die Leistungssteigerung. Das gilt für jede Stufe des Sportes, von der Jugend bis zur Weltspitze. Wenn das Kind die Freude verliert und vor dem Training oder dem Match Angst hat, ist es an der Zeit, dass auch Sie sich sorgen. Sobald der Sport und das Spiel allzu ernst genommen werden, neigen die Sportler zu Burnout und sind weitaus anfälliger für wiederkehrende Leistungsprobleme. Es gibt eine einfache Regel: Wenn Ihr Kind keine Freude an dem hat, was es tut, wenn es seinen Sport nicht liebt, dann versuchen Sie bitte herauszufinden, woran es liegt, dass es sich nicht freuen kann. Ist es der Trainer? Fühlt es sich unter Druck? Sind Sie selbst es?
Schritt 6 = Um wessen Ziel handelt es sich? Es ist der Sport Ihres Kindes!
Der fünfte Schritt hat uns zu einer wichtigen Frage geführt. Warum treibt Ihr Kind Sport? Widmet es sich dem Sport, weil es das selbst will? Oder deswegen, weil Sie das wollen? Wenn Ihrem Kind beim Sport etwas misslingt, sprecht ihr dann über seine Probleme so, dass das UNSERE Probleme sind? Treibt Ihr Kind Sport, weil es Sie nicht enttäuschen möchte, weil es weiß, wie wichtig der Sport für SIE ist? Spielt es wegen der Belohnungen und Boni, die Sie ihm anbieten? Geht es um seine Ziele oder um IHRE Ziele? Wie sehr finden Sie sich selbst in seinen Erfolgen oder Misserfolgen wieder? Wenn Kinder nur deswegen Sport treiben, um Ihnen eine Freude zu machen, dann tun sie es aus den falschen Gründen. Wenn sie nur Ihretwegen langfristig beim Sport bleiben, endet das für Sie beide mit einer Niederlage. Es ist in Ordnung zu wollen, dass Ihr Kind erfolgreich ist und herausragt, aber Sie können Ihr Kind nicht mit Ihren eigenen Erwartungen unter Druck setzen und es durch „Bestechung“ und Schuldgefühle zum Sport nötigen. Wenn Spieler selbst wissen, warum sie Sport treiben, sind sie viel motivierter und haben die Voraussetzung dafür, hervorragende Leistungen zu bringen und erfolgreich zu sein.
Schritt 7 = Ihr Kind ist nicht mit seiner Leistungsfähigkeit gleichzusetzen
Stellen Sie die Leistung Ihres Kindes nicht auf eine Ebene mit seiner Selbstachtung und dem Gefühl, geliebt zu werden. Einer der tragischsten und schädlichsten Irrtümer von Eltern ist es, ein Kind wegen einer schwachen Leistung damit zu bestrafen, dass sie ihm böse sind. Das Kind unterliegt in einem Zweikampf, verfehlt den Ball oder macht einen Fehler, und der Vater oder die Mutter reagieren mit Abneigung oder Zorn oder entziehen dem Kind Liebe und Anerkennung. Wenn Sie Ihr Kind und Ihre Beziehung zu ihm emotional vernichten möchten, dann können Sie von dieser Strategie auch weiterhin Gebrauch machen.
Schritt 8 = Denken Sie daran, Selbstachtung aufzubauen.
Sportler bringen auf jeder Ebene und in jedem Alter Leistungen, die direkt proportional zu ihrem Selbstwertgefühl sind. Wenn sich das Kind in einem Umfeld bewegt, das seine Selbstachtung fördert, wird es schneller lernen, Spaß am Sport haben und selbst unter Druck gute Leistungen bringen. Eines der Dinge, die jedes Kind möchte, ist, von seinen Eltern geliebt und akzeptiert zu werden sowie ihnen durch das, was es tut, Freude zu bereiten. Auf diese Weise entwickelt sich die Selbstachtung. Wenn Ihr Kind durch Ihre Einwirkung ein Selbstwertgefühl im Leben gewinnt, wird es sich dann von allein gut zu sich verhalten. Das bedeutet nicht, dass Sie Ihr Kind fortwährend wegen seiner großen Anstrengungen loben müssen, wenn es keine gute Leistung gebracht hat. Es reicht, wenn Sie sich in einer solchen Situation empathisch und empfindsam für seine Gefühle zeigen. Die Selbstachtung bewirkt, dass das Leben auch bei einer schlechten Leistung weitergeht. Wenn Sie Ihrem Kind helfen, dass es ein gutes Gefühl von sich selbst hat, geben Sie ihm riesiges Geschenk fürs Leben mit. Verhalten wir uns nicht auf eine Weise, die unsere Kinder herabsetzt, quält oder demütigt. Wenn wir die Bemühungen und Erfolge des Kindes minimalisieren, wird das Kind sich das ganze Leben hindurch auch zu sich selbst so verhalten. Es wird sich auch zu seinen eigenen Kindern so verhalten!
Schritt 9 = Lehren Sie Ihr Kind, dass ein Fehler ein Geschenk ist.
Wenn Sie wollen, dass Ihr Kind glücklich und erfolgreich wird, bringen Sie ihm bei, wie man verliert! Die erfolgreichsten Menschen, und zwar sowohl im Sport als auch in anderen Bereichen, machen zwei Dinge anders als die anderen. Erstens sind sie risikofreudiger und versagen oder unterliegen daher auch öfter. Zweitens ziehen sie aus ihrem eigenen Versagen oder ihrer Niederlage einen positiven Nutzen, sie betrachten ihn als Quelle von Feedback und Motivation zur Verbesserung. Unsere Welt ist negativ, sie lehrt uns, dass Versagen und Niederlagen schlecht seien, dass sie ein Grund für Zweifel und Erniedrigung seien und daher um jeden Preis vermieden werden sollten. Furcht vor Misserfolg, Versagen und Erniedrigung führt zu Leistungsunfähigkeit und geringer Aktivität der Menschen. Die meisten Leistungsblockaden und schwachen Leistungen wurzeln in der Angst vor Fehlern und dem Versagen. Sie können nicht gehen lernen, ohne immer wieder hinzufallen! Jedes Mal, wenn Sie hinfallen, erhält Ihr Körper die unentbehrliche Botschaft, wie Sie es besser machen können. Wenn wir also unsere Kinder lehren, Hindernisse, Irrtümer und Fehler als etwas Positives zu begreifen, reichen wir ihnen den Schlüssel zu einem erfolgreichen Leben. Fehler sind ein Sprungbrett zum Erfolg!
Schritt 10 = Fordern Sie Ihr Kind heraus, schüchtern Sie es nicht ein!
Viele Eltern machen direkt oder indirekt von Schuldgefühlen und Drohungen Gebrauch, um ihr Kind zu einer Leistungssteigerung zu motivieren. Leistungsstudien belegen, dass Drohungen und Strafen kurzfristig Ergebnisse zeitigen können. Aus langfristiger Sicht bewirken sie jedoch eine gesundheitliche, mentale und leistungsmäßige Deformation. Angst als Motivationsmittel ist eine der schlechtesten Optionen, um die Leistung eines Kindes zu steigern. Drohungen nehmen dem Sport den Spaß und schmälern die Motivation Ihres Kindes. In der Drohung stecken auch Ihre eigene Furcht und Ihr mangelndes Vertrauen in die Fähigkeiten Ihres Kindes. Umgekehrt hat eine Herausforderung keine negativen Folgen. Aus einer Herausforderung geht die indirekte Botschaft an Ihr Kind: Ich glaube, du schaffst das!“
Schritt 11 = Betonen Sie den Prozess, nicht das Ergebnis.
Wenn Sportler unter Druck stehen und eine Leistung bringen, die weit unter ihren Möglichkeiten bleibt, liegt der Grund hierfür oft in der Ergebnisorientierung. Bei jeder Spitzenleistung vergisst der Sportler jedoch vollkommen auf das Ergebnis und ist vollkommen auf seine aktuelle Leistung konzentriert. Eine Ergebnisorientierung lenkt ab und führt dazu, dass der Sportler eine schlechtere Leistung bringt. Der Sportler hat keine Kontrolle über das Ergebnis, und es hemmt ihn, wenn er sich daran klammert. Wenn Sie wollen, dass Ihr Kind gewinnt, helfen Sie ihm, seine Aufmerksamkeit und Konzentration von der Wichtigkeit des Matches auf seine eigene Leistung und Rolle zu lenken. Unterstützende Eltern schätzen den Sieg geringer als die Verbesserung der Fertigkeiten.
Schritt 12 = Vermeiden Sie Vergleiche und respektieren Sie Entwicklungsunterschiede.
Unterstützende Eltern vergleichen ihr Kind nicht mit dessen Gegnern und Mitspielern, sondern sie bewerten stets den Fortschritt und die Entwicklung ihres Kindes. Vergleiche sind überflüssig, ungenau und destruktiv. Jedes Kind reift in einem unterschiedlichen Alter, und Vergleiche ignorieren bedeutsame Entwicklungsunterschiede. So zum Beispiel können zwei zwölfjährige Jungen nichts als das Alter gemeinsam haben! Der eine kann reif sein wie ein sechzehnjähriger Sportler, während der andere die physischen Parameter eines siebenjährigen Kindes haben kann. Vergleiche der Leistungsfähigkeit wirken bei vielen aussichtsreichen Spielern vernichtend. Einzig beim Lernen können Vergleiche einen Wert haben. Wenn eines der Kinder bei der Technik hervorragt, kann es den anderen Kindern hierin als Vorbild hingestellt werden. Damit ein Kind sein Bestes geben kann, muss es immer es selbst sein. Ablenkung und Vergleiche mit anderen Spielern schmälern seine eigene Leistung.
Schritt 13 = Bringen Sie Ihrem Kind die richtige Sicht des Sportes bei.
Die Sportberichterstattung der Medien würde Ihnen am liebsten einreden, dass ein Sieg oder eine Niederlage schwerer wiegen als das Leben selbst. Die Tatsache, dass es sich doch nur um ein Spiel handelt, gerät in der Regel aus dem Blick. Diese Sichtweise findet nicht selten auch ihren Weg in die Sportjugend. Die jungen Spieler gehen oft mit einem verzerrten Blick auf sich selbst und ihre Leistung von einem Match weg. Die Eltern sollten ihren Kindern helfen, realistische Erwartungen an sich selbst, ihre Fähigkeiten und ihre Spiele zu stellen, wobei sie den Kindern ihre kindlichen Träume nicht rauben sollten. Ein Meisterspiel verlieren heißt nicht, dass morgen die Sonne nicht mehr aufgeht.
Fehler!? „Ein Fehler = ein Weg zur Besserung“, resp. der Fehler als unentbehrliches Mittel beim Jugendtraining
Die Bedeutung des Wortes „Fehler“:
- Einen Fehler machen heißt, etwas anders zu machen, als es richtig ist.
- Fehler sind ein Mittel, um Erfahrungen zu machen.
- Fehler sind eine Chance, um eine emotional gefärbte Beziehung zu etwas zu gewinnen.
- Fehler geben einem die Möglichkeit, sich seine Erfahrungen einzuprägen.
- Fehler ermöglichen es, einen Weg zur Verbesserung seiner selbst, anderer, der Situation oder eines Problems aufzuzeigen.
Irren ist menschlich? Gehen wir an die Fehler unser Spieler und Spielerinnen menschlich heran?
a) Wie nimmt man heute Fehler wahr?
Beispiel: Die Allgemeinheit vs. das Sportmilieu.
Die Allgemeinheit = Für jeden Fehler musst du bezahlen.
Das Sportmilieu = Ohne Fehler kann man sich nicht verbessern, Fehler gehören zum Lernprozess.
Die richtige Vision:
- Prüfen wir beim Training nicht, was die Spieler können und was nicht.
- Betrachten wir Fehler als Sprungbrett zur Verbesserung.
- Fehler machen heißt wachsen, keine Fehler machen heißt, dass man nach nichts strebt.
Eine notwendige Bedingung: „Schauen wir auf das Potential in den Spielern und nicht nur auf ihre Mängel und Probleme.“
Halten wir uns an das Motto: „Sagt mir nicht, was ihr könnt. Zeigt es mir!“
b) Wo haben Fehler beim Lernprozess ihren Platz?
Der Fehler ist vor allem ein Feedback und ein Mittel aller Phasen des motorischen Lernens. Wir kommen nicht ohne Fehler aus.
Der Lernprozess: Erklärung – Demonstration – mit der Aktivität beginnen – Ausbessern (ohne Fehler keine Korrektur, keine Verbesserung) – Wiederholung der Aktivität.
Mit steigendem Alter der Gruppen sinkt das Maß an Aufsicht → die Kreativität wächst. Die Spieler sind individuelle Persönlichkeiten, daher müssen wir auch individuell an sie herangehen.
Das Motto: „Wettkämpfe, Pokale, Meisterschaften gewinnen macht nicht so viel Spaß, wie es scheint. Der Weg dorthin selbst ist weitaus interessanter.“
c) Der Fehler als Motivator!
Es ist nicht unser Ziel als Trainer, die Spieler zu bewerten, sondern sie im Hockey auszubilden. Hören wir auch auf, die Fehler der Spieler zu bewerten, beginnen wir, sie zu „vervollkommnen“. Es ist unser Ziel als Trainer, den Spieler dahin zu führen, dass er seine starken Seiten erkennt und auf sie baut.
Grundgedanken:
- Wenn wir wollen, dass der Spieler die Vervollkommnung zu seinem Anliegen macht, muss er sich selbst seiner Fehler bewusst werden.
- Der Trainer ist bloß ein Katalysator des Feedbacks.
Ändern wir unsere Herangehensweise:
- Nehmen wir die Spieler nicht so wahr, wie sie sind, sondern wie sie sein könnten.
- Die Hauptaufgabe aller Coaches beim Training ist, dass der Spieler seinen Gedanken aufgreift.
- Verwerfen wir die Fehler nicht und beurteilen wir auch unsere Spieler nicht nach ihnen.
Schlüsse aus diesen Überlegungen
- Fehler haben einen motivierenden und nicht demotivierenden Sinn.
- Es ist nicht unsere Aufgabe als Trainer, die Fehler der Spieler zu bewerten.
- Suchen wir Vorzüge an unseren Spielern, nicht Fehler.
- Zeigen wir den Spielern nicht, was sie nicht können, sondern was sie schaffen könnten.
- Sagen wir den Spielern nicht, woran sie arbeiten sollten.
- Der eigene Gedanke und der eigene Fehler = die eigene innere Motivation.
- Der Trainer benotet und beurteilt nicht – der Trainer motiviert.
- Auch Trainer machen Fehler, und alle Spieler haben Verständnis dafür.
Machen wir bei unserer derzeitigen Herangehensweise an die Spieler Fehler?! Lasst uns aus den Fehlern lernen, unsere Spieler geben es uns hundertfach zurück. Fehler machen heißt, etwas zu erreichen versuchen.
Wollen wir motivierte Spieler haben?
Nehmen wir ihnen nicht die Motivation durch eine Beurteilung ihrer Mängel! Bringen wir ihnen bei, sich nicht vor Fehlern zu fürchten, sondern sie ernst zu nehmen.
Ein Beispiel aus der Praxis. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass ein kleines Kind zigtausende Versuche (Fehler) braucht, bevor es den ersten Schritt machen und beginnen kann, allein zu gehen.
Ebenso viele Versuche brauchen junge Spieler, um die Technik und die Fertigkeiten zu beherrschen, die für ein erfolgreiches Hockeyspiel nötig sind. Zigtausende Versuche sind nötig, um das Laufen mit Ballführung unter gegnerischem Druck zu beherrschen, tausende Versuche sind nötig, um sich die Technik des präzisen Torschusses anzueignen, tausende Versuche sind nötig, um im Zweikampf zu bestehen. Wir sollten Fehler nicht tolerieren, aber wir sollten den Spielern die Chance geben, aus den Fehlern zu lernen und die Werte der Fehler zur eigenen Selbstvervollkommnung zu nutzen.
Jeder Trainer sollte sich manchmal bei einem Match unter die Eltern mischen und sich anhören, worüber sie reden. Das ist lehrreich und zeigt ihm, wie die Eltern den Sport, den er den Kindern beibringt, wirklich sehen.
Schluss: Die Jugend und die Kinder sind unsere Zukunft. Es liegt an uns Erwachsenen, welches Umfeld wir gemeinsam für sie schaffen und welche soziale und emotionale Basis wir ihnen fürs Leben mitgeben. Wir sollten stets bedenken, dass es ambitionierte Erwachsene sind, die ihre eigenen unerfüllten Träume durch ihre Kinder zu verwirklichen suchen, denen die größten Fehler unterlaufen. Machen wir es besser, geben wir den Kindern die Freude am Sport wieder, geben wir ihnen den Sport als Spiel wieder. Für diese Investition bekommen wir ein Vielfaches zurück.
Benutzte Literatur:
Studie über das Eishockey (Tóth, Slowakische Republik 2004; Tschechische Republik 1997)
Marek Chlumský – Präsentation der B-Lizenz (ČOV 2017)
Martela – Präsentation (SZLH 2014)
Hal Tearse, Director of Minnesota Hockey (USA Hockey)
Tomáš Gurský – Präsentation (SZLH 2014)
USA Hockey – http://changingthegameproject.com/3-myths-that-are-destroying-the-youth-sports-experience-for-our-kids
USA Hockey – https://www.competitivedge.com/parentscoaches-guides-13-steps-being-winning-